Schaden durch Korruption in Österreich deutlich gestiegen

Die Korruption hat in Österreich in den vergangenen drei Jahren zugenommen – zumindest wenn es nach den offiziellen Zahlen zur Schadenssumme und den Anzeigen geht. Denn beides ist seit 2016 gestiegen. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von NEOS an den inzwischen abgesetzten Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) hervor, wie der „Standard“ heute berichtete.

Im Jahr 2016 entstanden durch Korruptionsdelikte Schäden in Höhe von rund 661 Mio. Euro, 2018 waren es rund 590 Mio. Euro. 2018 gab es dann einen großen Sprung auf 3,2 Mrd. Euro. Die Zahl der Anzeigen stieg kontinuierlich: Insgesamt verzeichnete das Ministerium 2016 rund 37.300 Anzeigen wegen Korruptionsdelikten, 2017 waren es 38.700 und 2018 41.000, geht aus er Beantwortung hervor.

Die Aufklärungsquote lag im österreichweiten Schnitt zuletzt bei 60 Prozent (2016: 64 Prozent). Eher gering war die Aufklärungsquote etwa bei Fällen der Verletzung des Amtsgeheimnisses (45 Prozent) und bei Betrug (55 Prozent) bzw. schwerem Betrug (58 Prozent). Bei den ermittelten Tatverdächtigen standen jährlich jeweils rund 21.000 Männer rund 7.000 Frauen gegenüber.

Abgefragt wurde auch, wie viele Fälle Politikerinnnen und Politiker, also etwa Nationalrats-, Landtagsabgeordnete und Bürgermeister, betreffen, eine entsprechende Statistik wird laut Kickl aber nicht geführt.