600.000 Kinder in Afghanistan laut UNICEF unterernährt

In Afghanistan sind nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF) 600.000 Kinder unter fünf Jahren bedrohlich unterernährt. So schwer betroffen seien sonst nur die Bürgerkriegsländer Jemen und Südsudan, sagte ein UNICEF-Sprecher heute in Genf.

Die Organisation brauche in den kommenden drei Wochen sieben Millionen Dollar (rund 6,3 Mio. Euro), um wenigstens 60 Prozent der besonders gefährdeten Kinder mit Nahrung zu versorgen.

Weitere 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien nicht ganz so stark unterernährt. Stark unterernährte Kinder hätten kaum Abwehrkräfte gegen Krankheiten, die andere Kinder überleben würden, so UNICEF. Die Wahrscheinlichkeit zu sterben sei bei bedrohlich unterernährten Kindern elfmal so hoch wie bei gesunden Kindern.

Kämpfe, Vertreibungen, Dürren und Überflutungen machten die Lage für viele Familien prekär. Der fortdauernde Krieg gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fordert in Afghanistan täglich Opfer. Es sind Bemühungen im Gange, den Konflikt politisch zu lösen. Unter anderem gibt es Gespräche zwischen Vertretern der USA und hochrangigen Taliban, die in direkten Gesprächen mit der Regierung in Kabul münden sollen.