Österreichische Parteien feiern Wahlkampfende

SPÖ, FPÖ, NEOS und Grüne haben gestern ihren Wahlkampf mit Veranstaltungen beendet. Noch einmal wurde um die Gunst der Wählerinnen und Wähler geworben. Die ÖVP verzichtete, wie schon bei der Nationalratswahl, auf eine klassische Schlussveranstaltung.

Scharfe Kritik an Kurz von Rendi-Wagner

Die SPÖ widmete ihre letzte Großveranstaltung im EU-Wahlkampf vor allem ÖVP und FPÖ. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner sprach Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Reife für sein Amt ab, Spitzenkandidat Andreas Schieder warf den Freiheitlichen vor, das Land für ein paar 100.000 Euro verschleudern zu wollen. Versammelt hatte man sich wie in den vergangenen Jahren kurz vor Wahlen üblich in einem Festzelt neben Parteizentrale und Wiener Burgtheater.

Wahlkampfabschluss der SPÖ

Der Wahlkampfabschluss der SPÖ wurde vor der Parteizentrale in der Wiener Innenstadt zelebriert. Selbstbewusst hat man für den Wahlsonntag bereits das große Festzelt aufgestellt.

Urheberschaft des „Ibiza-Videos“ für FPÖ im Fokus

Die FPÖ feierte unterdessen am Abend in Wien-Favoriten mit viel Trotz ihren Wahlkampfabschluss. Ohne Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache lag es an Ex-Innenminister Herbert Kickl, Spitzenkandidat Harald Vilimsky und dem designierten Parteichef Norbert Hofer, die Stimmung nach dem „Ibiza-Skandal“ ein wenig zu heben – und den „politischen Meuchelangriff“ an der FPÖ zu geißeln. Im Mittelpunkt stand das „Ibiza-Video“, wobei hier vor allem die Urheberschaft im Zentrum der Reden der Parteigranden stand. Vilimsky bezeichnete das Video als „Atomangriff“.

Wahlkampfabschluss der FPÖ

Beim FPÖ-Wahlkampfabschluss war vor allem die „Ibiza-Affäre“ Thema.

NEOS wiederholt Forderung nach „Vereinigten Staaten von Europa“

NEOS feierte den Wahlkampfabschluss auf dem Wiener Platz der Menschenrechte vor dem MuseumsQuartier. Spitzenkandidatin Claudia Gamon warb ein letztes Mal für die „Vereinigten Staaten von Europa“ und übte Kritik an der ÖVP, die „in einer Verantwortungslosigkeit sondergleichen“ die Rechtspopulisten in die Regierung geholt habe.

Wahlkampfabschluss der NEOS

Das wohl inszenierte Europathema gab beim Wahlkampfabschluss von NEOS in Wien-Mariahilf nur noch den Rahmen ab. Dominiert hat die Innenpolitik.

Für die Grünen „geht es um alles“

„Am Sonntag geht es für die Grünen um alles“: Mit diesem Appell legte der Spitzenkandidat der Grünen bei der EU-Wahl, Werner Kogler, die Latte beim Wahlkampfabschluss seiner Partei auf dem Christian-Broda-Platz vor dem Wiener Westbahnhof recht hoch. Gemeinsam mit der Listenzweiten Sarah Wiener erklärte er den Urnengang am Sonntag vor grünem Stammpublikum zur „Klimawahl“. „Es kann am Sonntag trotz aller Umfragen noch einmal knapp werden“, so Kogler. Durch die Ereignisse der letzten zehn Tage sei alles viel unübersichtlicher geworden.

Wahlkampfabschluss der Grünen

Die Grünen sehen die EU-Wahl als politische Überlebensfrage. Inhaltlich setzen sie seit Wochen auf Klimaschutz.