Es gebe nur „minimale Hoffnung“ auf weitere Überlebende, so ein Sprecher Rettungskräfte am Donnerstag. Wie Pal Gyorfi dem staatlichen Fernsehen sagte, werden noch etwa 20 Personen vermisst. Das mit Touristen und Touristinnen besetzte Boot war am Abend mit einem weiteren Ausflugsboot zusammengestoßen und daraufhin gekentert.
Der Ausflugsdampfer „Hableany“ (Nixe) versank komplett in den Fluten. Nach Angaben der Polizei befanden sich 33 Touristen aus Südkorea und zwei Besatzungsmitglieder an Bord. Die südkoreanische Vertretung in Ungarn teilte mit, dass sich auch Kinder an Bord des Boots befunden hätten.
Schiff erst nach mehreren Stunden gefunden
Das beschädigte Schiff wurde Medienberichten zufolge mehrere Stunden nach dem Unfall nahe der Margaretenbrücke gefunden. Der Zugang zur Donau wurde durch die Behörden gesperrt. Die Rettungsaktion mit Booten und Tauchern im Zentrum der ungarischen Hauptstadt lief die ganze Nacht und auch am Vormittag auf Hochtouren, Dutzende Rettungsfahrzeuge waren an den Ufern der Donau zu sehen. Große Scheinwerfer beleuchteten Teile der Oberfläche des Flusses.
Wassertemperatur bei 15 Grad
Sieben Menschen wurden laut Landesrettungsdienst mit leichten Verletzungen und Unterkühlung ins Spital gebracht. Das Schicksal weiterer Insassen ist ungewiss. Je mehr Zeit vergeht, desto geringer sind die Chancen, die Vermissten noch lebend zu finden. Die Wassertemperatur liegt im Moment zwischen zehn und 15 Grad.
Die Rettungsarbeiten in der Donau und an den Ufern wurden großräumig ausgedehnt, Wasserpolizei sowie Boote der Wasserrettung und Feuerwehr beteiligten sich daran. Schwere Regenfälle, die niedrigen Wassertemperaturen und die starke Strömung der Donau behinderten die Arbeiten stark.
Südkorea will „schnelle Einsatzgruppe“ schicken
Die Regierung in Seoul will die Suche nach den vermissten Passagieren unterstützen. Das südkoreanische Außenministerium kündigte am Donnerstag an, eine „schnelle Einsatzgruppe“ mit 18 Beamten und Rettungskräften an den Unglücksort nach Budapest zu schicken.
Schwierige Suche nach Vermissten
Die Suche nach den Opfern der Schiffskatastrophe in Budapest ging die ganze Nacht weiter. Der Auslöser des Unglücks ist unklar. (Videoquelle: APTN/MTI)
Präsident Moon Jae In ordnete an, einen Krisenstab einzusetzen und zusammen mit den ungarischen Behörden „alle verfügbaren Mittel“ zur Rettung der Vermissten zu ergreifen. Ungarns Gesundheitsministerin Ildiko Horvath begab sich an die Unglücksstelle, um den Familien der Opfer ihr Beileid auszudrücken.
Unglücksauslöser noch unklar
Der gesamte Schiffsverkehr wurde auf dem betroffenen Donauabschnitt eingestellt. Laut dem Sprecher der Panorama Deck GmbH, Mihaly Toth, soll es sich bei der Ausflugsfahrt um eine „routinemäßige Stadtbesichtigung“ gehandelt haben. Die „Hableany“ war ein 27 Meter langes Doppeldeckerboot und bot Platz für etwa 60 Personen, hieß es vom Schiffseigentümer. Seit 2003 war das Schiff für die Panorama Deck GmbH im Einsatz.
Über die Ursachen der Tragödie gibt es bisher keine Informationen. Wie es zu der Kollision kommen konnte, ist unklar. Bekannt ist nur, dass das Schiff nach dem Zusammenstoß sehr schnell gesunken ist. Die Donau fließt mitten durch Budapest und trennt die beiden Stadthälften Buda und Pest voneinander. Ausflugsfahrten per Schiff sind auf dem Budapester Flussabschnitt bei Touristen sehr beliebt, weil sich schöne Ausblicke auf Sehenswürdigkeiten wie die Burg von Buda und das Parlamentsgebäude bieten.