Insider: US-Regierung nimmt Tech-Giganten ins Visier

Die US-Regierung knöpft sich Insidern zufolge die vier Technologieriesen Facebook, Apple, Google und Amazon vor. Wettbewerbsbehörden sollen die Marktmacht und die Praktiken der vier Unternehmen, die mit ihren Angeboten weltweit täglich Milliarden von Menschen erreichen, genauer unter die Lupe nehmen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen gestern zu Reuters sagten.

Amazon und Facebook würden von der US-Branchenaufsicht FTC untersucht, die Google-Mutter Alphabet und Apple vom Justizministerium. Die Konzerne und die Behörden wollten sich dazu nicht äußern. Anlegern gefielen die Aussichten auf Untersuchungen durch die Kartellbehörden gar nicht: Die Aktien von Facebook und Alphabet verloren jeweils rund sieben Prozent, Amazon-Aktien gaben 5,2 Prozent nach und Apple-Papiere knapp zwei Prozent.

Bevorzugung eigener Geschäfte untersucht

Das US-Justizministerium untersucht den Insidern zufolge nun, ob Google bei den Ergebnissen seiner Suchmaschine eigene Geschäfte bevorzugt. 2013 hatte die US-Wettbewerbsbehörde FTC eine lange Untersuchung des Konzerns abgeschlossen, Google musste damals bestimmte Praktiken abstellen.

Wie das „Wall Street Journal“ berichtete, schuf die FTC bei Facebook die Voraussetzungen, um das Verhalten des weltgrößten Sozialen Netzwerks im Wettbewerb zu untersuchen. Unklar blieb zunächst, was genau bei Apple und Amazon geprüft werden sollte.

Mitbegründer von Facebook fordert „Zerschlagung“

Vielen Politikerinnen und Politikern sowie Verbraucherschützern sind die marktbeherrschende Stellung der Internetfirmen und deren Praktiken schon lange ein Dorn im Auge. Wettbewerbshüter in Europa und den USA ermittelten in den vergangenen Jahren mehrfach gegen die Konzerne.

Mit Blick auf Facebook hatte sich unter anderen Mitgründer Chris Hughes für eine Zerschlagung ausgesprochen. Seiner Ansicht nach sei der von seinem früheren Zimmergenosse Mark Zuckerberg geführte Technologiegigant zu mächtig geworden. Facebook wird von mehr als zwei Milliarden Menschen genutzt, mehrmals gab es Datenschutzpannen in Europa und den USA.