Konflikte an Schulen: Lehrer hoffen auf „Neue Autorität“ als Lösung

Auf der Suche nach einem Umgang mit Disziplinlosigkeit und Gewalt setzen immer mehr Lehrende und Direktorinnen und Direktoren auf das Konzept „Neue Autorität“. Laut einer Studie wird das Konzept des israelischen Psychologen Haim Omer allerdings oft als „Krisenkonzept“ für rasche Konfliktlösung missverstanden.

Ohne gleichzeitigen Kulturwandel an der Schule könne das Modell in Richtung „Law and Order“ kippen, warnen Fachleute. Die Idee der „Neuen Autorität“: Der Lehrer versucht dabei nicht, seine Autorität aus seiner Position zu ziehen, sondern aus seiner Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern.

Wertschätzung statt Kontrolle

Nicht Distanz, Furcht, Macht oder Kontrolle sollen dafür sorgen, dass die Schüler kooperieren, sondern Wertschätzung und eine gute Beziehung. Zu den angewandten Methoden gehören neben echtem Interesse am Schüler auch das Vermeiden von Machtkämpfen, das Sichtbarmachen von destruktivem Verhalten und die Forderung nach Wiedergutmachung – allerdings immer, ohne das Kind oder den Jugendlichen zu beschämen.

Laut einer in der Zeitschrift „Erziehung & Unterricht“ veröffentlichten Studie fordern derzeit vielfach Direktoren schulinterne Fortbildung an, die nach Problemen mit Aggressionen oder Gewalt von Schülern nach neuen Handlungsmöglichkeiten suchen. Gefragt ist dabei vor allem fachlicher Input. Schulentwicklungsbegleitung, die für die Veränderung von Handlungsroutinen an den Schulen notwendig wäre, ist hingegen weniger ein Thema.