Auf US-Druck: Mexiko schickt Nationalgarde an Südgrenze

Um US-Präsident Donald Trump im Migrationsstreit zu besänftigen, will Mexiko 6.000 Nationalgardisten an seiner Südgrenze einsetzen. Das sagte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard gestern bei Gesprächen mit US-Regierungsvertretern in Washington.

Damit soll die Einreise zentralamerikanischer Migranten auf dem Weg in die USA verhindert werden. Die mexikanische Regierung will mit einer Reihe von Zugeständnissen verhindern, dass Trump von Montag an Strafzölle auf mexikanische Importe erhebt.

„Wir haben immer noch keine Einigung“, sagte Ebrard nach Ende der Gespräche. Trump wirft der mexikanischen Regierung vor, nicht energisch genug gegen die illegale Migration aus Zentralamerika in Richtung Vereinigte Staaten vorzugehen.

Zölle sollen bis Oktober auf 25 Prozent steigen

Er hat deshalb angedroht, ab Montag Strafzölle auf mexikanische Importe zu verhängen. Diese sollen zunächst bei fünf Prozent liegen und bis Oktober auf 25 Prozent steigen – wenn die mexikanischen Behörden nicht doch noch Maßnahmen ergreifen, die aus Sicht der US-Regierung ausreichend sind.

Die mexikanische Regierung versucht die Strafzölle zu verhindern. Gestern gab sie die Blockade von Bankkonten einer mutmaßlichen Schleuserbande bekannt. Die Gruppe sei an der Organisation von Flüchtlingstrecks in Richtung Norden beteiligt gewesen, teilte das Finanzministerium in Mexiko-Stadt mit. Ermittler des Ministeriums identifizierten den Angaben zufolge 26 mutmaßliche Schleuser.

El Salvador, Guatemala und Honduras

Die mexikanischen Behörden hatten am Mittwoch zudem einen neuen Treck von Hunderten zentralamerikanischen Migranten zumindest teilweise gestoppt.

Die Zahl der illegal über die US-Südgrenze gelangenden Menschen hat in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Dabei handelt es sich meist um Menschen aus El Salvador, Guatemala und Honduras, die vor Armut und Gewalt in ihren Ländern flüchten. Die meisten von ihnen beantragen nach Überqueren der US-Grenze Asyl.