Über 16.000 Geflüchtete auf ostägäischen Inseln

Der Flüchtlingszustrom in der Ägäis dauert ungeachtet der EU-Vereinbarung mit der Türkei an. Die Zahl der Menschen, die in den Registrierlagern (Hotspots) auf den griechischen Inseln ausharren, stieg Anfang Juni wieder auf mehr als 16.000. Das teilte das griechische Migrationsministerium heute mit.

Anfang des Jahres war die Zahl der Geflüchteten in diesen Lagern auf etwa 14.400 zurückgegangen. Die Zahl steige konstant, hieß es aus Kreisen der Küstenwache in der Hafenstadt Piräus.

Auffanglager überfüllt

In den vergangenen zwei Wochen hatten Hunderte Menschen aus der Türkei zu diesen Inseln übergesetzt. Vor allem die Auffanglager auf Samos und Lesbos sind überfüllt, die Zustände dort menschenunwürdig, wie Flüchtlingshilfsorganisationen immer wieder kritisieren. Auf Samos leben im und um das Lager bei dem Hauptort Vathy mit einer Aufnahmekapazität von etwa 650 Menschen knapp 3.500 Migranten.

Der im März 2016 geschlossenen Flüchtlingspakt zwischen EU und der Türkei sieht vor, dass die EU alle Migranten und Migrantinnen, die über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug nehmen EU-Staaten der Türkei schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien ab und finanzieren Hilfen für in der Türkei lebende Flüchtlinge. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 hatte es Tage gegeben, an denen 7.000 Migranten über die Türkei griechische Inseln erreichten.