Im Pazifik ist es beinahe zu einem Zusammenstoß eines russischen mit einem amerikanischen Kriegsschiff gekommen. Die Siebente Flotte der US-Marine und die russische Pazifikflotte machten sich gegenseitig für den Vorfall gestern in der Philippinensee verantwortlich.

Nach US-Angaben kam der russische Zerstörer „Admiral Winogradow“ bis auf etwa 15 bis 30 Meter an den amerikanischen Lenkwaffenkreuzer „USS Chancellorsville“ heran. Die US-Marine warf der russischen Seite Verstoß gegen Seefahrtsregeln vor. Die russische Staatsagentur TASS berichtete, die Pazifikflotte habe Protest beim zuständigen US-Kommando eingelegt.
Gegenseitige Beschuldigungen
Die US-Marine teilte mit, die „Chancellorsville“ sei mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf konstantem Kurs gewesen, als die „Admiral Winogradow“ beschleunigt habe und auf eine gefährliche Nähe herangekommen sei. Damit sei die Sicherheit der Besatzung und des amerikanischen Schiffes gefährdet worden. Die „Chancellorsville“ habe alle Maschinen auf volle Kraft zurück stellen und ausweichen müssen, um eine Kollision zu verhindern.
Die russische Pazifikflotte berichtete laut TASS dagegen, dass die „Chancellorsville“ plötzlich ihren Kurs geändert und der „Admiral Winogradow“ rund 50 Meter vor dem Bug den Weg abgeschnitten habe. Der russische Zerstörer sei deswegen zu einem Notfallausweichmanöver gezwungen worden.
Die US-Marine warf der russischen Seite vor, sich „unsicher und unprofessionell“ verhalten zu haben. Die russische Pazifikflotte nannte dagegen das amerikanische Verhalten „inakzeptabel“. Nach russischen Angaben kam es zu dem Vorfall, als ein Verband der Pazifikflotte und ein Flugzeugträgerverband der US-Marine auf parallelem Kurs unterwegs waren.