Parteifinanzen: ÖVP-Modell sieht Frauenbonus vor

Geht es nach der Vorstellung der ÖVP, erhalten die Bundesparteien künftig weniger öffentliches Geld. Die Besetzung von Mandaten durch Frauen soll dagegen gefördert werden – entsprechende Punkte enthält ein der APA vorliegendes Papier. Nicht vorgesehen darin ist eine Spendenobergrenze, wie sie von den anderen Parteien gefordert wird.

Klubobmann August Wöginger plädiert für eine Kürzung der Klubfinanzierung für Fraktionen, die eine 40-prozentige Frauenquote in National- und Bundesrat nicht erreichen. Konkret soll es zu einer Reduktion der Förderung um einen Prozent je fehlenden Prozentpunkt der Frauen kommen.

Sinken soll gemäß ÖVP-Konzept die Parteienförderung, freilich nur für die Bundesparteien, die aktuell rund 30 Millionen beträgt. Die Volkspartei will hier ein Minus von 25 Prozent.

Rechnungshof soll öfter involviert werden

Bei Spenden sollen die Beitragsgrenzen, ab denen eine Sofortmeldung an den Rechnungshof (RH) nötig wird, von 50.000 auf 25.000 Euro sinken. Barspenden will die ÖVP von 2.500 auf 500 Euro reduzieren. Anonyme Spenden dürften bloß bis 500 Euro geleistet werden. Auslandsspenden sollen komplett verboten werden. Derzeit ist das erst ab 2.550 Euro der Fall.

Die grundsätzlichen Meldepflichten an den Rechnungshof wollen Wöginger und seine Klubkollegen von bisher 3.500 auf 2.500 Euro senken. Beim RH soll auch ein Wahlwerbekontrollsenat eingerichtet werden, der als „Monitoring-Board“ unter Vorsitz der RH-Präsidentin dienen soll.

Schließlich hätte die ÖVP noch gerne einen eigenen Bericht über die Wahlkampfkosten und eine Veröffentlichungspflicht von Spenden. Bei Nichtabgabe soll es Sanktionen geben. Diese Wünsche sind auf mehrere Gesetze verteilt und werden wohl in den kommenden Wochen im extra dazu eingerichteten Unterausschuss des Verfassungsausschusses behandelt.