Ebola aus DR Kongo greift erstmals auf Nachbarland über

Die gefährliche Ebola-Epidemie im Osten der
Demokratischen Republik (DR) Kongo hat erstmals ein Nachbarland erreicht. Bei einem fünfjährigen kongolesischen Buben, der nach Uganda eingereist war, sei die lebensgefährliche Viruserkrankung nachgewiesen worden, sagte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern Abend.

Medizinisches Personal mit Schutzanzug im Kongo
Reuters/Baz Ratner

Das Kind werde nun in einem Ebola-Behandlungszentrum in der grenznahen Stadt Bwera versorgt, die Eltern und weitere Angehörige seien unter Quarantäne gestellt worden und würden genau überwacht, erklärte das Gesundheitsministerium in Uganda. Das hämorrhagische Fieber Ebola endet für die meisten Infizierten mit dem Tod.

Uganda hat sich gewappnet

Bei der Ankunft im ugandischen Krankenhaus hatte der Bub typische Ebola-Symptome: Er spuckte Blut, hatte blutigen Durchfall, Muskelschmerzen, Kopfweh und Ermüdungserscheinungen, wie das ugandische Gesundheitsministerium mitteilte.

Uganda hatte in den vergangenen Monaten mit internationaler Unterstützung bereits Vorkehrungen für ein mögliches Einschleppen von Ebola getroffen. Dazu gehörte auch die Verabreichung eines experimentellen Impfstoffs an Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

Die WHO hatte seit Monaten vor einer Ausbreitung der Epidemie auf andere Teile der DR Kongo und auf Nachbarländer gewarnt. An der Grenze zu Uganda werden daher alle Personen routinemäßig auf Fieber untersucht, um ein Einschleppen von Ebola zu verhindern. Allein im Ort Kasindi überqueren täglich bis zu 25.000 Menschen die Grenze.