Zivilklage in USA wegen Londoner Hochhausbrands

Zwei Jahre nach dem verheerenden Hochhausbrand im Londoner Grenfell Tower strengen mehr als 200 Überlebende und Hinterbliebene aus Großbritannien eine Zivilklage in den USA an. Der Anwalt Robert Mongeluzzi teilte gestern auf Twitter mit, seine Kanzlei habe die Klage bei einem Gericht in Philadelphia eingereicht. Die Klägerinnen und Kläger verlangten Schadenersatz von drei US-Unternehmen.

Bei dem Feuer am 14. Juni 2017 waren 71 Menschen ums Leben gekommen. Die Brandursache war ein defekter Kühlschrank in einer Wohnung in der vierten Etage des 24-stöckigen Hochhauses im Londoner Stadtteil North Kensington. Über eine brennbare Fassadenverkleidung breiteten sich die Flammen rasend schnell über weite Teile des Wohnturms aus.

Gegen drei Unternehmen gerichtet

Die Zivilklage richtet sich gegen die US-Unternehmen Whirlpool, Arconic Inc. und Celotex Corporation. Whirlpool hat laut der Klage den defekten Kühlschrank hergestellt, Arconic die Fassadenverkleidung. Celotex wird als Hersteller der in der Verkleidung verwendeten Dämmstoffe genannt. Den Klägern zufolge hatte Celotex gewusst, dass die Verkleidung nicht für Hochhäuser geeignet war – und sie trotzdem geliefert.

Die Kläger fordern nun Schadenersatz von den drei Firmen, „deren fehlerhafte Produkte diese Tragödie verursacht haben“, wie es in der fast 600-seitigen Klageschrift heißt. Die Höhe der geforderten Entschädigung wird darin nicht genannt.