Personen erfrischen sich am Wiener Hochstrahlbrunnen
ORF.at/Christian Öser
Wochenende

Höhepunkt der ersten Hitzewelle erwartet

Während man in Tirol wegen der Hitze und der Schneeschmelze mit Überschwemmungen zu kämpfen hat, bahnt sich am Wochenende der Höhepunkt der Hitzewelle an. Für Samstag prognostiziert die ORF-Wetterredaktion bis zu 38 Grad.

Die aktuelle Hitzewelle bringt schon jetzt Tropennächte mit sich: Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurden in der Nacht auf Mittwoch an 25 Wetterstationen in Österreich mehr als 20 Grad gemessen. Eine Nacht gilt als tropisch, wenn die Tiefsttemperatur nicht unter 20 Grad fällt. Am wärmsten war es dieses Mal in Micheldorf in Oberösterreich mit 23 Grad.

Die Tropennächte gab es in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg. Eine Frostnacht gab es nur auf dem Brunnenkogel auf 3.437 Metern in Tirol. Alle anderen 270 Messstationen lagen im Plus. So lag der Tiefstwert etwa auf dem Sonnblick auf 3.109 Metern immer noch bei 2,4 Grad.

Ein Fiakerkutscher erfrischt seine Pferde mit einem Wasserschlauch
ORF.at/Christian Öser
Auch Fiakerpferde in Wien freuen sich über eine Abkühlung

Erstmals Tropennacht auch in Abtenau

Die erste Tropennacht der Messgeschichte wurde in der Nacht auf Mittwoch etwa in Abtenau in Salzburg auf 709 Meter Seehöhe gemessen, der Tiefstwert lag dort bei 22,9 Grad. In Bad Goisern in Oberösterreich auf 538 Metern war es die erste Tropennacht in einem Juni mit einem Tiefstwert von 21,2 Grad. Die Messstation gibt es hier seit 1967. In Bad Goisern war das erst die dritte Tropennacht der Messgeschichte nach dem 8. August 2013 und dem 15. Juli 2010.

Kärnten aktiviert erstmals Hitzeschutzplan

Angesichts der hohen Temperaturen, die bis zum Wochenende erwartet werden, hat das Land Kärnten den Hitzeschutzplan aktiviert. Es wird geraten, ausreichend zu trinken und körperliche Aktivitäten im Freien zu meiden. An mehr als 900 Einrichtungen insbesondere Alters- und Pflegeheime, Kinderbetreuungseinrichtungen und Krankenanstalten, wurden Empfehlungen und Sofortmaßnahmen übermittelt. Sie reichen von der Identifizierung von Risikopatienten über die Aktivierung interner Überwachungspläne bis zur Sicherstellung des Informationsflusses, hieß es aus der Landesregierung – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Personen stellen sich an einer Trinkwasserstelle in Wien an
ORF.at/Christian Öser
Ein Trinkbrunnen auf dem Wiener Karlsplatz

Auch in der Bundeshauptstadt Wien macht man sich Sorgen und will für Abkühlung sorgen – mehr dazu in wien.ORF.at. Wer in der Alten Donau Abkühlung sucht, braucht sich vor Pflanzenkontakt nicht zu fürchten. Denn die städtischen Mähboote sind bereits im Einsatz – mehr dazu in wien.ORF.at.

Hochwasser: Pegel steigen in Tirol

Wegen der Hitzewelle gibt es auch Hochwasser. In Tirol und Salzburg stiegen die Pegelstände vieler Bäche und Flüsse wegen der Schneeschmelze bedrohlich. Die Situation bleibt Fachleuten zufolge angespannt. Prognosemodelle zeigten, dass sich die Situation wieder aufschaukeln wird, so Josef Pfister vom Hydrografischen Dienst Tirol. „Es wird heiß die nächsten Tage, die Sonneneinstrahlung wird groß werden. Die Schneeschmelze ist voll im Gang. Dementsprechend wird der Schmelzwasserprozess weiter aktiviert“, so Pfister. Regenschauer und Gewitter könnten die Lage zusätzlich verschärfen, wie es vom ORF-Wetter heißt.

Dass das Schmelzwasser den Inn derart anschwellen lässt, sei etwas „sehr Seltenes und haben wir in den Beobachtungen noch nie festgestellt“, so Klaus Niedertscheider, Leiter des Sachgebiets Hydrografie und Hydrologie des Landes Tirol. Dem Inn setzen auch die Zubringerbäche zu. Von dort gelangen Schlamm und anderes Schwemmgut wie Holz in den Fluss – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Pegelstand an der Schiffsanlegestelle beim Makartsteg
ORF.at/Georg Hummer
Auch in Salzburg führt die Schneeschmelze zu hohen Pegelständen

Angespannte Lage auch in Salzburg

In Salzburg führten die hohen Temperaturen zu einer ähnlichen Situation. Durch die Schneeschmelze sind die Pegelstände der Salzach und ihrer Zubringer stark gestiegen, Hochwasser ist möglich. Hohe Pegelstände sind laut dem Leiter des Hydrografischen Dienstes Salzburg, Johannes Wiesenegger, zu dieser Jahreszeit normal: „Aufgrund der großen Schneefälle im Jänner sind im Hochgebirge oberhalb von 2.000 Metern sehr viele Schneereserven vorhanden. Die schmelzen jetzt bei diesen hohen Temperaturen ab“ – mehr dazu in salzburg.ORF.at

Einsatzfahrzeug auf der Wurzenpassstraße
Straßenmeisterei/Helmut Arnold
Einsatzfahrzeug auf der Wurzenpassstraße

Wurzenpass in Kärnten nach Mure zwischenzeitlich gesperrt

In Kärnten löste ein Unwetter am Dienstagabend eine Mure aus, die die Wurzenpassstraße (B109) verlegte. Die Erdmassen verschütteten die Fahrbahn laut Polizei auf einer Länge von 300 Metern. Die Feuerwehr war mit 20 Kräften im Einsatz. Die Straßensperre wurde am Mittwochnachmittag wieder aufgehoben – mehr dazu in kaernten.ORF.at.