GB lässt US-Auslieferungsersuchen für Assange zu

Der britische Innenminister Sajid Javid hat das Auslieferungsersuchen der USA für WikiLeaks-Gründer Julian Assange zugelassen. Er habe den Antrag formell bestätigt, sagte Javid heute in einem Interview mit dem BBC-Radio. Die Entscheidung liege aber bei der Justiz, sagte er.

Morgen soll die nächste Anhörung in dem Fall stattfinden. Erwartet wird, dass Assange daran per Videoschaltung aus dem Gefängnis teilnehmen wird. Mit einer Entscheidung wird aber noch nicht gerechnet.

Die USA werfen Assange vor, der amerikanischen Whistleblowerin Chelsea Manning – damals noch Bradley Manning – geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Insgesamt liegen 18 Anklagepunkte vor. Bei einer Verurteilung in allen Punkten drohen ihm 175 Jahre Haft.

Assange sitzt seit April im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Osten Londons, nachdem ihm das Botschaftsasyl in der ecuadorianischen Landesvertretung entzogen worden war. Er hatte sich dort jahrelang verschanzt, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen. Dort wurde wegen Vergewaltigung gegen ihn ermittelt. Assange behauptete stets, die Vorwürfe in Schweden seien nur ein Vorwand, um ihn festnehmen und an die USA ausliefern zu können.