Mehr als 200.000 Afghanen in ihre Heimat zurückgekehrt

Mehr als 205.000 Afghanen sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) seit Anfang des Jahres aus den Nachbarländern Iran und Pakistan in ihre Heimat zurückgekehrt. Die überwiegende Mehrheit von ihnen, rund 195.000 Menschen, kamen aus dem Iran, wie aus einem gestern veröffentlichten Bericht der Organisation hervorgeht.

Die Zahlen beziehen sich nur auf Afghanen, die nicht beim UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR offiziell als Flüchtlinge registriert sind – also Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis. 2018 waren laut IOM insgesamt mehr als 773.000 nicht als Flüchtlinge registrierte Afghanen aus dem Iran zurückgekehrt. Für dieses Jahr prognostiziert das IOM 570.000 Rückkehrer aus dem Iran aufgrund „andauernder wirtschaftlicher Herausforderungen“ dort.

Der iranische Rial hat gegenüber dem Dollar stark an Wert verloren, und die Exporte sind wegen der US-Sanktionen eingebrochen. Afghanen sind im Iran vor allem in der Schattenwirtschaft beschäftigt. Die Nachfrage für Schwarzarbeit ist gesunken.

Große Anzahl von Binnenflüchtlingen

Afghanistan leidet selbst unter hoher Arbeitslosigkeit, einer schwachen Wirtschaftsentwicklung und einer großen Zahl von Binnenflüchtlingen. Laut der UNO-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) sind seit Anfang des Jahres mehr als 127.000 Menschen vor Kämpfen und Gefechten vor allem in den nördlichen und östlichen Provinzen Afghanistans aus ihren Dörfern und Städten geflohen.