Zehntausende bei Streik gegen Pensionsreform in Brasilien

Mit einem Generalstreik haben Zehntausende Arbeiterinnen und Arbeiter in Brasilien gegen eine geplante Pensionsreform protestiert. In Rio de Janeiro und Sao Paulo feuerte die Polizei Tränengas auf Demonstrierende, die Straßen blockierten und Barrikaden in Brand setzten, wie das Nachrichtenportal G1 gestern berichtete. In zahlreichen Städten des größten lateinamerikanischen Landes fielen Busse und Züge aus, Schulen und Universitäten blieben geschlossen. Auch viele Bankmitarbeiter legten die Arbeit nieder.

Die Pensionsreform ist eines der wichtigsten Projekte des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Unter anderem soll das Pensionseintrittsalter auf 65 Jahre für Männer und 62 Jahre für Frauen erhöht werden. Bisher gehen viele brasilianische Arbeitnehmer bereits mit 55 Jahren in Pension. Angesichts der alternden Gesellschaft lässt sich das Pensionssystem immer schwerer finanzieren. Laut einem Bericht der Zeitung „O Globo“ betrug die Deckungslücke im Pensionswesen im vergangenen Jahr 194 Milliarden Reais (44,3 Mrd Euro).