Harzer neuer Träger des Iffland-Rings

Der deutsche Schauspieler Jens Harzer ist neuer Träger des prestigeträchtigen Iffland-Rings. Die Auszeichnung, die dem „Würdigsten“ unter den Schauspielern im deutschsprachigen Raum gilt, wurde ihm heute von Kulturminister Alexander Schallenberg im Burgtheater in Wien überreicht.

Der 47-jährige Harzer ist Ensemblemitglied beim Hamburger Thalia Theater und auf vielen Bühnen in Deutschland und Österreich aufgetreten. Der im Februar verstorbene Schweizer Schauspieler Bruno Ganz hatte den Ring testamentarisch Harzer zugesprochen. Der Ring gilt als Kronjuwel des deutschsprachigen Theaters und wird auf Lebenszeit getragen.

Von 2001 bis 2004 als Tod im „Jedermann“

Die Intendantin des Burgtheaters, Karin Bergmann, bezeichnete die Auszeichnung als ein „geheimes Vermächtnis“, das unbeeinflusst von Feuilletons und öffentlicher Meinung zugedacht werde.

Der Schriftsteller Peter Handke erinnerte in seiner Festrede an das Geheimnis der Schauspielkunst. „Es ist nicht Menschenkenntnis, sondern es ist Menschenerkenntnis im Moment des Spiels.“ Der Intendant des Schauspielhauses Bochum, Johan Simons, würdigte als Laudator die Präsenz Harzers auf der Bühne, den es zu beobachten lohne, auch wenn er scheinbar nur ruhig in der Ecke sitze.

Der in Wiesbaden geborene Harzer hatte zunächst Engagements an den Münchner Kammerspielen und beim Bayerischen Staatsschauspiel. Bei den Salzburger Festspielen mimte Harzer von 2001 bis 2004 im „Jedermann“ den Tod. Am Burgtheater war er mit dem Gastspiel „Immer noch Sturm“ von Handke zu sehen. Im Fernsehen spielte Harzer Rollen im „Tatort“ und in der Serie „Babylon Berlin“. 2008 und 2011 war Harzer laut Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ Schauspieler des Jahres.