Oberbürgermeisterwahl in Görlitz: AfD-Kandidat gescheitert

Der CDU-Politiker Octavian Ursu hat die Oberbürgermeisterwahl in Görlitz in Deutschland gewonnen – er hat gestern bei der Abstimmung in der ostsächsischen Stadt 55,1 Prozent der Stimmen erhalten und ist damit deutlich vor seinem AfD-Kontrahenten Sebastian Wippel gelegen, der 44,9 Prozent geholt hat, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung sagte. Damit zerschlugen sich die Hoffnungen der AfD, erstmals in Deutschland einen Oberbürgermeister zu stellen.

Die Wahl war deutschlandweit und teils auch im Ausland mit großem Interesse verfolgt worden. Wippel hatte im ersten Wahlgang vor drei Wochen die meisten Stimmen unter allen Bewerbern geholt. Da kein Kandidat damals mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhielt, wurde ein weiterer Wahlgang notwendig.

Diesmal reichte dem Sieger die einfache Mehrheit. Die Bewerberinnen von Grünen und Linkspartei hatten auf den zweiten Wahlgang verzichtet und indirekt für eine Unterstützung des CDU-Kandidaten geworben.

„Sieg eines breiten Bündnisses“

Union und SPD im Koalitionsausschuss haben sich nach Angaben von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gemeinsam über den Erfolg des CDU-Oberbürgermeisterkandidaten gefreut. Es sei „der Sieg eines breiten Bündnisses, für das ich dankbar bin“, schrieb Kramp-Karrenbauer gestern Abend auf Twitter. „Übrigens haben wir uns darüber heute Abend im Koalitionsausschuss parteiübergreifend gefreut.“

Nach einem ersten Reaktionstweet war Kramp-Karrenbauer zuvor im Internet kritisiert worden, weil sie darin geschrieben hatte: „Octavian Ursu und die @cdusachsen zeigen in #Goerlitz: Die @cdu ist die bürgerliche Kraft gegen die AfD. Herzlichen Glückwunsch an den neuen Oberbürgermeister von #Goerlitz!“ Die Kritikerinnen und Kritiker hielten ihr vor, nicht erwähnt zu haben, dass die Kandidaten von Grünen und Linken auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatten, um den AfD-Kandidaten zu verhindern.