Macron für Wiederbelebung von Ukraine-Gesprächen

Im Konflikt um die Ostukraine hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für eine Neuauflage der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zusammen mit Frankreich und Deutschland ausgesprochen. Frankreich sei bereit, wieder Gespräche im Normandie-Format zu führen, sagte Macron heute bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenski in Paris.

An einer Initiative dazu werde in den kommenden Wochen gearbeitet. Die Bezeichnung Normandie-Format rührt von einem Vierertreffen der Staats- und Regierungschefs der vier Länder bei den Gedenkfeiern 2014 zum 70. Jahrestag der Alliiertenlandung in der Normandie her.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenski
AP/Christophe Ena

Deutschland und Frankreich in Vermittlerrolle

Deutschland und Frankreich versuchen seit Beginn des Konflikts, zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln. Das bisher letzte Außenministertreffen in diesem Viererformat liegt schon fast ein Jahr zurück. Das letzte Gipfeltreffen auf Einladung von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel war im Oktober 2016 in Berlin.

Selenski wird morgen in Berlin erwartet, wo nach einem Empfang mit militärischen Ehren ein Treffen mit Merkel auf der Agenda steht. Anschließend will Selenski Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer treffen.

Teile der Gebiete Donezk und Luhansk in der Ukraine an der russischen Grenze werden seit 2014 von prorussischen Separatisten kontrolliert. UNO-Schätzungen zufolge wurden bei den Kämpfen rund 13.000 Menschen getötet.