Seehofer: Keine Hinweise auf Mittäter bei Lübcke-Mord

Im Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gibt es dem deutschen Innenminister Horst Seehofer (CSU) zufolge bisher keine Hinweise auf Komplizen oder eine terroristische Organisation. Die Ermittlungen gingen in alle Richtungen, und Hintergründe der Tat seien noch nicht aufgeklärt, so Seehofer heute. Er verurteilte die Tat als schrecklich und als Alarmsignal. Rechtsextremismus sei eine Gefahr „für unsere freiheitliche Gesellschaft“.

Nach Angaben des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz trat der Verdächtige in den vergangenen Jahren nicht mehr so deutlich wie früher als Rechtsextremist in Erscheinung. Der Mann habe eine Art rechtsextremistische Karriere vor allem in den 1980er und 1990er Jahren begonnen, sagte Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang. Seit dieser Zeit sei er auch auf dem Radar des Verfassungsschutzes gewesen. Zuletzt sei er aber „eher in der Hintergrund der Beobachtung getreten“.

Die deutsche Bundesanwaltschaft hatte gestern erklärt, sie gehe von einem Täter aus dem rechtsextremistischen Milieu aus. Lübcke war in der Nacht auf den 2. Juni auf der Terrasse seines Hauses erschossen worden. Dringend tatverdächtig ist laut Bundesanwaltschaft ein einschlägig vorbestrafter 45 Jahre alter Mann namens Stephan E. Er war am Samstag von Spezialkräften festgenommen worden. Seit Sonntag sitzt er unter dringendem Mordverdacht in Untersuchungshaft.