Klimakrise: Greta Thunberg nahm Wohlhabende in die Pflicht

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat die wohlhabenden Teile der Menschheit beim Kampf gegen die Klimakrise in die Pflicht genommen. Es seien nicht Menschen in Ländern wie Mosambik, Bangladesch und Kolumbien, die die größte Verantwortung für die Klimakrise trügen, sondern vor allem Mächtige wie Politiker, Prominente und Geschäftsleute, die nicht selten in Privatjets reisten, sagte die 16-Jährige in einer Rede auf einer Konferenz in Stockholm, von der sie heute ihr Manuskript veröffentlichte.

Die reichsten zehn Prozent der Menschheit seien für knapp die Hälfte aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um das Ziel zu erreichen, die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müsse ein allumfassendes Umdenken stattfinden, sagte Thunberg.

Treffen mit Obama

Zu der nicht öffentlichen Konferenz „Brilliant Minds“ waren Ende vergangener Woche ausgewählte Persönlichkeiten in ein Hotel in Stockholm eingeladen worden. Ein Foto zeigte, dass Thunberg dabei unter anderen Ex-US-Präsident Barack Obama getroffen hatte.

Die junge Schwedin hatte vorige Woche ihren letzten Schultag und will nun ein Jahr freinehmen, um sich ganz ihrer Klimakampagne zu widmen. Ihr wöchentlicher Schulstreik und die Reisen zu Konferenzen und Gipfeln wirkten sich bisher nicht wesentlich auf ihr Zeugnis aus: In 14 Fächern bekam sie die Bestnote A, in dreien die Note B. „Wenn ich nicht gestreikt hätte und so viel gereist wäre, hätte ich in allen Fächern ein A haben können“, sagte sie der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“. „Aber es hat sich gelohnt.“