Uneinigkeit in EZB nach Draghis Wink mit der Geldspritze

Nach den Signalen von EZB-Präsident Mario Draghi für womöglich neue Konjunkturhilfen herrscht unter den Währungshütern der Euro-Zone Insidern zufolge Uneinigkeit über die nächsten Schritte. Einige Euro-Wächter hätten sich überrumpelt gefühlt, weil der Rat der Europäischen Zentralbank die Maßnahmen noch hätte diskutieren sollen, hieß es am Rande des EZB-Notenbankforums im portugiesischen Sintra.

Draghi hatte dort gestern gesagt, wenn die Inflation weiterhin nicht anziehe, werde zusätzlicher geldpolitischer Anschub nötig sein. Mögliche Schritte wie neue Anleihekäufe, Zinssenkungen und Änderungen am Ausblick seien bereits bei der jüngsten Zinssitzung erwähnt und diskutiert worden.

Die Börsen zogen nach den Draghi-Äußerungen in der Aussicht auf eine neue Flut billigen Notenbank-Geldes deutlich an. Der Euro-Kurs fiel hingegen unter die Marke von 1,12 Dollar. US-Präsident Donald Trump äußerte sich verärgert. Er twitterte, der billigere Euro erleichtere Europa den Konkurrenzkampf mit den USA, und das sei unfair.