Studie: UNO-Nachhaltigkeitsziele könnten scheitern

Die Umsetzung der 2015 verabschiedeten UNO-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) könnte einer neuen globalen Studie zufolge scheitern. Bis dato sei kein Land auf dem Weg, alle 17 übergeordneten Punkte zu erfüllen, teilten die Autoren einer weltweiten Studie unter Federführung des UNO-Sonderberaters Jeffrey Sachs mit.

„Versprechen sind kaum Taten gefolgt“

„Den historischen Versprechen sind kaum Taten gefolgt“, sagte Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der deutschen Bertelsmann-Stiftung, die den Bericht mit herausgibt. Man müsse die UNO-Ziele, die sich die internationale Gemeinschaft selbst gesteckt hatte, in konkrete Maßnahmen überführen. „Armut und ungleiche Bildungschancen verschwinden nicht durch Lippenbekenntnisse, sondern nur durch Taten.“

Die Nachhaltigkeitsziele gelten als die globalen Vorsätze der Vereinten Nationen und ihrer Mitgliedsstaaten. Zu ihnen gehört, dass kein Mensch mehr in Armut leben oder Hunger leiden soll, dass der Zugang zu Bildung und der Gesundheitszustand verbessert werden, die Diskriminierung von Frauen beseitigt und der Klimawandel bekämpft werden sollen.

Ziele sollen bis 2030 erreicht werden

Die Ziele sollen bis 2030 erreicht werden und folgten den Millenniumszielen (Millennium Development Goals, MDG). Im September wollen die Staats- und Regierungschefs bei den Vereinten Nationen in New York eine Zwischenbilanz über das bisher Erreichte ziehen.

Dabei gibt es der Studie zufolge, für die Daten aus 193 Ländern verglichen wurden, auch und vor allem großen Nachholbedarf bei den reichen Industriestaaten. Zwar kämen sie der Erfüllung der Ziele am nächsten, verursachen durch Massenkonsum und hohe Lebensstandards jedoch hohe ökologische und wirtschaftliche Kosten für andere Länder.

So führe zum Beispiel die hohe Nachfrage nach Palmöl zu Waldrodungen in den Tropen, die Einlagerung von Geld in Steueroasen schade letztlich auch Entwicklungsländern.

Grafik zu Nachhaltigkeitszielen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Österreich auf Platz fünf

Schweden, Dänemark, Finnland und Frankreich erfüllen laut der Bertelsmann-Studie die Nachhaltigkeitsziele am besten. Auf dem fünften Platz (von insgesamt 162) liegt Österreich, knapp dahinter Deutschland, Tschechien, Norwegen, die Niederlande und Estland. Relativ schlecht schneidet Nordamerika ab – Kanada liegt nur auf dem 22. Platz, die USA auf dem 37.