Welternährungsprogramm stoppt Hilfe im Jemen teilweise

Weil Nahrungsmittel im Bürgerkriegsland Jemen immer wieder abgezweigt und den Bedürftigsten vorenthalten werden, stoppt das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) die Versorgung teilweise. Betroffen seien zunächst 850.000 Einwohnerinnen und Einwohner der Hauptstadt Sanaa, teilte das WFP in der Nacht auf heute in Genf mit. Unterernährte Kinder sowie schwangere und stillende Frauen würden weiter versorgt.

Verhandlungen in Sanaa über die Einführung von Überwachungssystemen, die sicherstellen sollen, dass die Nahrung die Bedürftigsten erreicht, seien bisher gescheitert, erklärte das WFP. „Wie in jeder Konfliktzone gibt es Personen, die davon profitieren wollen, Bedürftige auszubeuten, und die Nahrungsmittel dort abzweigen, wo sie am dringendsten benötigt werden.“

Das WFP wollte Familien, die es versorgt, biometrisch registrieren. Biometrische Scanner könnten zum Beispiel Fingerabdrücke lesen. Sanaa wird von den Huthi-Rebellen kontrolliert, die die Hauptstadt und große Teile des Nordjemen 2014 eingenommen haben und seitdem kontrollieren. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition kämpft gegen sie.