Schwerer Enzephalitisausbruch in Indien

Mindestens 146 Kinder sind im Nordosten Indiens seit Anfang Juni an akuter Enzephalitis gestorben. Die meisten Opfer im Bundesstaat Bihar seien jünger als sieben Jahre gewesen, teilte ein Vertreter des dortigen Gesundheitsministeriums gestern mit. Laut den Angaben starben allein 129 Kinder in einem einzigen Krankenhaus im Bezirk Muzaffarpur an dieser meist durch Viren ausgelösten Entzündung des Gehirns.

Die Region war bereits 2013 von einem ähnlichen Ausbruch der Krankheit betroffen. Damals starben 350 Menschen, die meisten von ihnen Kinder. Solche Ausbrüche gibt es jährlich in der Region, die Bihar und den westlich angrenzenden Bundesstaat Uttar Pradesh umfasst.

Spezialisten in Gegend entsandt

Während der von Juni bis Oktober dauernden Regenzeit ist das Risiko einer Enzephalitis besonders hoch. Gesundheitsbeamten und -beamtinnen zufolge können viele Faktoren diese Epidemien auslösen. Einige Ärztinnen und Ärzte sehen die Unterzuckerung mangelernährter Kinder als hauptsächliche Todesursache.

Die indische Regierung entsandte von Neu-Delhi aus Spezialisten und zusätzliches medizinisches Personal nach Muzaffarpur und in Bihars Hauptstadt Patna, um den Ausbruch in den Griff zu bekommen. Von mehr als 600 Kindern mit Symptomen der Krankheit hätten nach einer Behandlung im Krankenhaus etwa die Hälfte wieder entlassen werden können, sagte Sanjay Kumar vom Gesundheitsministerium von Bihar.