Immer neue Drohungen zwischen Iran und USA

Vor dem Hintergrund der schweren Spannungen zwischen Washington und Teheran hat US-Präsident Donald Trump dem Iran erneut mit „Auslöschung“ gedroht. Jedem Angriff auf US-Interessen werde mit „überwältigender Stärke“ begegnet, schrieb Trump gestern auf Twitter. In einigen Bereichen könne das auch die „Auslöschung“ bedeuten.

Teherans Ablehnung von Verhandlungen bezeichnete er als „beleidigend“. „Die iranische Führung versteht die Worte ‚nett‘ oder ‚Mitgefühl‘ nicht, haben sie nie“, twitterte Trump. Das „wunderbare iranische Volk“ leide völlig grundlos, da die Regierung in Teheran „ihr ganzes Geld für Terror und wenig anderes“ ausgebe.

Trump hatte dem Iran bereits Mitte Mai mit Auslöschung gedroht. „Wenn der Iran kämpfen will, wird dies das offizielle Ende des Iran sein. Bedroht nie wieder die USA“, so Trump damals.

Gespräche abgelehnt

Vergangene Woche schoss der Iran eine US-Aufklärungsdrohne ab, die den iranischen Luftraum über dem Golf von Oman verletzt haben soll. Der Vorfall brachte die beiden Länder an den Rand eines Krieges. Erst in letzter Minute stoppte Trump einen Vergeltungsangriff, da dieser nach seiner Einschätzung nicht verhältnismäßig gewesen wäre. Später verhängte Trump neue Sanktionen gegen das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei. Trump bot Teheran aber auch Verhandlungen an. Der Iran lehnte Gespräche ab und erklärte, der „diplomatische Weg“ sei durch die neuen US-Strafmaßnahmen nun dauerhaft verschlossen.

Weiterer Rückzug aus Atomabkommen

Der Iran bekräftigte auch seine Drohung, weitere Bestimmungen des internationalen Atomabkommens ab Anfang Juli nicht mehr einzuhalten. Der Iran habe genug von der „Unverschämtheit“ der Europäer, die ihn zur Einhaltung des Vereinbarung drängten, ohne ihren Teil zu erfüllen, so Ali Schamchani, der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats im Iran. Man werde am 7. Juli mit Entschlossenheit den zweiten Schritt tun, hieß es.