Regierungstreue Einheiten haben im Westen Libyens nach eigenen Angaben eine strategisch wichtige Stadt eingenommen. Die Kämpfer des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar seien aus Ghardschan vertrieben worden, sagte ein Armeesprecher gestern. Er sprach von einem „bedeutenden Sieg“. Dutzende Kämpfer der Libyschen Nationalen Armee (LNA) Haftars seien getötet und mindestens 18 weitere gefangen genommen worden.
Ein Sprecher der Haftar-Truppen bestätigte die Kämpfe in der 100 Kilometer südwestlich von Tripolis gelegenen Stadt. Ghardschan befinde sich aber weiterhin unter Kontrolle der LNA.
Erbitterte Kämpfe um Hauptstadt
Haftar hatte Anfang April eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis gestartet, wo die international anerkannte Einheitsregierung ihren Sitz hat. Regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars liefern einander seither erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt. Nach UNO-Angaben wurden bisher mehr als 650 Menschen getötet und 3.500 weitere verletzt.
In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens.