Video zeigt verzweifelte haitianische Migrantin in Mexiko

Nach dem Foto von der mexikanischen Grenze zu den USA, auf dem ein ertrunkener Vater und seine Tochter zu sehen sind, werden nun auch von Mexikos Südgrenze Bilder notleidender Geflüchteter im Internet verbreitet.

Die mexikanische Zeitung „El Universal“ veröffentlichte gestern ein Video einer Frau in einem Auffanglager nahe der Grenze zu Guatemala, die nach eigenen Angaben aus Haiti stammt und weinend um Hilfe für sich und ihr kleines Kind bittet.

Es gebe kein Trinkwasser und zu wenig zu essen, sagt sie auf dem Boden liegend durch einen Spalt unter dem Tor des Lagers. Ihr 14 Monate alter Sohn sei seit einigen Tagen krank. „Hilfe“ und „Gerechtigkeit“, ruft die junge Frau immer wieder.

Bestürzung über Foto

Das Foto von Mexikos Nordgrenze hatte zuletzt in aller Welt Bestürzung ausgelöst. Es zeigt laut Medienberichten die Leichen eines jungen Mannes aus El Salvador und seiner knapp zweijährigen Tochter am Ufer des Rio Grande. Der Mann und das Mädchen seien bei dem Versuch ertrunken, über den Grenzfluss illegal aus Mexiko in die USA zu gelangen.

Die Situation an der Grenze verschlimmerte sich in den vergangenen Monaten. Allein im Mai setzten US-Grenzpolizisten mehr als 144.000 Menschen vorwiegend aus Mittelamerika fest, die vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern geflüchtet waren. Seit einigen Monaten müssen Migranten und Migrantinnen auf der mexikanischen Seite der Grenze warten, bis über ihre US-Asylanträge entschieden wird – rund 15.000 Menschen wurden nach Mexiko zurückgeschickt.

Nachdem US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf alle Importe aus Mexiko gedroht hatte, setzte das Nachbarland inzwischen knapp 15.000 Soldaten an der gemeinsamen Grenze ein, um die illegale Migration in die USA zu verhindern. An der Grenze zu Guatemala sind seit Kurzem rund 6.500 Angehörige der mexikanischen Armee und der Nationalgarde im Einsatz.