Schauspieler Max Wright
AP/Nick Ut
1943–2019

„Alf“-Star Max Wright ist tot

Der US-Schauspieler Max Wright, bekannt durch seine Rolle als Willie Tanner, der Familienvater in der Serie „Alf“, ist tot. Laut der Promiseite TMZ.com verstarb er am Mittwoch 75-jährig in Kalifornien an den Folgen einer Krebserkrankung.

Die 1986 gestartete Comedyserie „Alf“ um den zotteligen und vorlauten Außerirdischen vom Planeten Melmac, dessen Raumschiff in die Garage der US-Familie Tanner kracht, wurde rasch zum TV-Hit. In vier Staffeln wurden insgesamt 102 Folgen der Serie gedreht.

Alfs anarchistischer Humor und die Versuche der Familie, die Existenz des Außerirdischen gegenüber der Umwelt zu verheimlichen, entpuppten sich als höchst erfolgreicher Comedystoff.

Eigentlich Theaterschauspieler

Der in Detroit geborene Wright war eigentlich Theaterschauspieler und debütierte 1968 am Broadway. 1998 wurde er für seine Rolle in Anton Tschechows „Iwanow“ für den US-Theaterpreis Tony nominiert. Wright spielte in etlichen anderen Serien kleinere Nebenrollen, etwa in den ersten Staffeln von „Friends“. Auch in einigen Kinofilmen wie „Reds,“ „Soul Man“ und „Hinter dem Rampenlicht“ war er zu sehen. Die Figur des großherzigen, aber immer leicht überforderten Sozialarbeiters Willie Tanner in „Alf“ blieb allerdings seine einzige wirklich große Rolle.

Durch Skandale in den Schlagzeilen

Seine Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs wurde bereits 1995 diagnostiziert. In den 2000er Jahren geriet er wegen Alkohols am Steuer und Videos, die ihn beim Drogenkonsum zeigen sollen, in die Schlagzeilen, TV- oder Filmrollen hatte er seit dieser Zeit praktisch keine mehr. Seine Ehefrau starb bereits 2017, Wright war bereits längere Zeit mit einem deutschen Krankenpfleger liiert, berichteten US-Medien. Er hinterlässt zwei Kinder.

Familie Tanner aus der Fernsehserie „Alf“
picturedesk.com/KPA
Die gesamte Familie Tanner mit Alf

Auch andere Hauptdarsteller erfolglos

Auch die anderen Hauptdarsteller der Serie konnten an den Erfolg in ihrer weiteren Karriere nicht anschließen. Anne Schedeen, die die Mutter Katherine Tanner verkörperte, nahm nach der Serie nur noch vereinzelt Rollen an. Mittlerweile arbeitet sie als Wohnungsdekorateurin. Andrea Elson, die Tochter Lynn spielte, hatte in den 90er Jahren einige Gastauftritte in US-Serien, ließ dann aber ihre Schauspielkarriere sein und wurde Yogalehrerin.

Auch Benji Gregory, der als Sohn Brian schon als Kinderstar gefeiert wurde, schaffte den Durchbruch nicht. Obwohl er einer Schauspielerfamilie entstammt, war nach einigen Nebenrollen in Serien ebenfalls Schluss in der Showbranche. Er ging zur US-Navy und zog sich ins Privatleben zurück.

Doch keine Neuauflage

Alf selbst wurde teilweise von dem kleinwüchsigen Schauspieler Michu Meszaros in einem Kostüm dargestellt, teilweise als Handpuppe von mehreren Puppenspielern kontrolliert, darunter der Produzent der Serie, Paul Fusco. Meszaros starb 2016.

Für viel Aufregung – und vor allem große Erwartungen bei den Fans – sorgte im Vorjahr die Ankündigung der Produktionsfirma Warner Bros., die Serie wiederaufleben zu lassen. Alf sollte nochmals auf der Erde abstürzen und bei einer neuen Familie unterkommen. Geplant war, dass die früheren Autoren Tom Patchett und Fusco an der Geschichte mitarbeiten. Doch nur wenige Monate später wurden die Pläne wieder eingestampft. Offenbar zeigte kein TV-Sender ein genügend großes Interesse an der Produktion.