Krankenkassen: Dachverband-Führungsduo bestellt

Die Überleitungskonferenz hat gestern das neue Management des Dachverbandes der österreichischen Sozialversicherung bestellt. Zum Zug kamen – wie kolportiert – der Investmentbanker und Gesundheitsökonom Martin Brunninger als Büroleiter und als sein Stellvertreter der aus der Gewerbe-Sozialversicherung kommende Alexander Burz. Das Duo nimmt mit 1. Juli seine Arbeit auf.

Aufgabe des Management sei es, die Überleitung des alten Hauptverbandes in den neuen Dachverband vorzubereiten und umzusetzen. Matthias Krenn, Vorsitzender der Überleitungskonferenz, betonte, dass die beiden „internationale Führungserfahrung und profunde Kenntnis der Gesundheitsökonomie mit sozialrechtlichem Expertenwissen“ verbinden würden. Während Brunninger als FPÖ-nah gilt, ist Burz der ÖVP zuzurechnen. Die Kür erfolgte am Abend in der Überleitungskonferenz, in der die Arbeitnehmervertreter im Verhältnis 3:7 in der Minderheit sind.

Kritik an Bestellung

In der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter hatte man sich bereits zuvor über die Vorgangsweise empört gezeigt. Man habe die Bewerbungsunterlagen der Kandidaten erst jetzt erhalten, wurde kritisiert. Und auch die Personen selbst stießen auf Kopfschütteln. Man glaube nicht, dass ein Banker und ein Angestellter der Industriellenvereinigung besser geeignet seien als der bisherige erfolgreiche Generaldirektor Josef Probst, hieß es.

Brunninger studierte Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur Wien und Gesundheitsökonomie an der London School of Economics. Nach Tätigkeiten in der medizinischen Forschung war er 20 Jahre in diversen Banken für den internationalen Gesundheitssektor verantwortlich. Zuletzt war er Managing Director mit Schwerpunkt Gesundheitswesen eines international tätigen Beratungsunternehmens.

Burz absolvierte ein Jus-Studium in Wien und Essex und promovierte als Universitätsassistent am Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Uni Wien. Zuletzt war er Direktor in der SVA, dort leitete er den Geschäftsbereich Strategie, Personal, Recht sowie Kommunikation und Customer Relationship Management. Zudem war er Programmleiter für die Zusammenlegung der SVA und SVB zur SVS.