Tote und Hunderte Verletzte bei Hochwasser in Sibirien

Bei einem schweren Hochwasser in Sibirien ist die Zahl der Toten nach Angaben des Zivilschutzes auf drei gestiegen. Darunter sei auch ein Kind. Zudem gebe es rund 350 Verletzte, wie das russische Zivilschutzministerium gestern mitteilte. Am Freitag war von zwei Toten die Rede gewesen.

Erstmals gab es nun auch Angaben zu Verletzten, knapp 100 waren demnach in Krankenhäusern. Nach tagelangen Regenfällen versanken im Irkutsker Gebiet rund 50 Ortschaften in den Fluten. Mehr als 4.000 Gebäude, zahlreiche Brücken und Straßen wurden beschädigt oder zerstört.

Tausende Menschen betroffen

Mehr als 10.000 Menschen seien von den Überschwemmungen betroffen, hieß es. Viele mussten mit Booten und Rettungshubschraubern in Sicherheit gebracht werden. Das Ministerium warnte, dass sich die Hochwasserlage wegen anhaltenden Regens noch verschlimmern werde. In den betroffenen Gebieten wurde der Ausnahmezustand verhängt. Auch der russische Präsident Wladimir Putin lasse sich über die Lage fortlaufend informieren, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Durch den Regen trat bei mehreren Flüssen das Wasser über die Ufer. Medien berichteten von zahlreichen Vermissten sowie vielen toten Nutztieren, darunter Kühe und Pferde. Im russischen Fernsehen waren dramatische Rettungsszenen und große Zerstörungen zu sehen. Einsatzkräfte brachten Nahrungsmittel und Trinkwasser in die Region.

Regierungschef Dmitri Medwedew ordnete zudem die Auszahlung von finanziell gestaffelten Soforthilfen an – für die Hinterbliebenen der Toten, für die Verletzten und für durch Schäden betroffene Bürgerinnen und Bürger. Die Region kommt seit Monaten nicht zur Ruhe. Zuletzt hatte es in dem Gebiet nach langer Trockenheit auch schwere Waldbrände gegeben, bei denen ebenfalls Häuser zerstört wurden.