EU schließt Handelsabkommen mit Vietnam

Nach dem Abkommen mit der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur hat die EU auch einen Freihandelsvertrag mit Vietnam geschlossen. Die EU und das südostasiatische Land einigten sich gestern nach über dreijährigen Verhandlungen auf die Abschaffung nahezu aller Zölle. Allerdings werden einige erst über einen zehnjährigen Zeitraum fallen. Zudem wird es Quoten für die Einfuhr eine Reihe landwirtschaftlicher Produkte geben.

Die EU bezeichnet das Abkommen als das weitgehendstes Freihandelsabkommen, das je mit einem Entwicklungsland geschlossen wurde. Es muss jedoch noch vom europäischen Parlament gebilligt werden, was angesichts der Menschenrechtslage in dem Land nicht als sicher gilt. Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier sprach von einer großen Chance für europäische und deutsche Unternehmen: „Die Unterzeichnung des Abkommens zwischen der EU und Vietnam ist nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen zu Mercosur ein weiteres starkes Zeichen für einen regelbasierten Handel und gegen wachsenden Protektionismus.“

Die Wirtschaft Vietnams ist eine der am schnellsten wachsenden in der Region. Im vergangenen Jahr exportierte Vietnam Waren und Dienstleistungen im Wert von über 35 Milliarden Euro in die EU, während umkehrt die Importe über zehn Milliarden Euro betrugen.