Mordillo starb nach Angaben von Adrienne Hak vom Verlag Rubinstein bereits am 29. Juni in seinem Wohnort Palma de Mallorca. „Es war völlig unerwartet“, sagte die Agentin. Ihm sei in einem Restaurant plötzlich unwohl geworden. „Er war ein sehr vitaler Mann, joggte noch entlang der Strände von Mallorca und spielte Golf. Er war ein sehr besonderer Mann, sehr witzig. Wir werden ihn sehr vermissen.“
Mordillo wurde am 4. August 1932 als Sohn spanischer Einwanderer in Buenos Aires geboren. In den ersten Jahren als Künstler schlug er sich unter anderem als Zeichner für Glückwunschkarten durch – was ihn frustrierte. „Der glücklichste Tag in meinem beruflichen Leben war der Tag, als ich meinen Job verlor“, sagte er einmal.
Anfänge bei US-Filmstudio
In seinen Zwanzigern verließ Mordillo Argentinien und ging zuerst nach Peru, dann in die USA – schon als Kind, sagte er einst in einem Interview, sei er von Disney begeistert gewesen, „Schneewittchen“ sei der Grund gewesen, warum er mit dem Zeichnen angefangen hatte. In den USA arbeitete er bei Paramount und arbeitete dort an Zeichentrickfilmen wie „Popeye“ und „Little Lulu“.
Welterfolg seit den späten 60ern
In den 1960ern zog er kurzzeitig nach Madrid, so „El Pais“, ehe er in Paris landete – in dieser Zeit gelang ihm auch der Durchbruch mit der Veröffentlichung seiner Cartoons in „Paris Match“ und dann auch im „stern“ und anderen Magazinen. Selbst in China fand Mordillo viele Fans. In den 70er Jahren galt er als meistveröffentlichter Zeichner weltweit. Seine Zeichnungen fanden sich auch auf unzähligen Merchandise-Artikeln wieder.
Immer wieder ließ sich Mordillo auch von Städten inspirieren. Große, rundliche Mordillo-Figuren tummeln sich in Zeichnungen mit dem Schiefen Turm von Pisa, Big Ben in London und dem Roten Platz in Moskau. Dabei blieben seine Cartoons stets wortlos – laut „El Pais“ einst ein Weg, um zu verbergen, dass er kein Französisch konnte.
Zwar publizierte der argentinischer Zeichner seit den 80ern kaum noch in Medien – seine Figuren erfreuen sich jedoch immer noch großer Bekanntheit. Vor einigen Jahren erläuterte Mordillo den Sinn seiner Arbeit so: „Jeder muss immer wieder lachen und sich fröhlich und glücklich fühlen, es gibt zu viel Leid in der Welt.“