Kim Kardashian in ihrer eigenen Unterwäsche-Marke
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Trotz Namensänderung

Kardashians „Kimono“ weiter Politikum

Als Reaktion auf Kritik aus Japan gibt Kim Kardashian West ihrer neuen Unterwäschekollektion „Kimono“ einen neuen Namen. Das sei das Resultat „einer sorgfältigen Überlegung und Abwägung“, schrieb der US-Fernsehstar am Montag auf Instagram. Doch dem japanischen Handelsminister Hiroshige Seko reicht das offenbar nicht.

Er will nächste Woche hohe Beamte nach Washington schicken, um die für Marken und Copyright zuständige Behörde dazu zu bringen, die Rechte an „Kimono“ „angemessen“ zu regeln. „Der Kimono ist Teil des kulturellen Stolzes Japans und ist international – so auch in den USA – als japanisch weltweit anerkannt und erkennbar“, so der Handelsminister. Er hoffe auf schärfere Kontrollen, um sicherzustellen, dass der Name Kimono nicht mehr im Markenregister der USA auftauche, sagte Seko weiter.

Als bekanntwurde, dass Kardashian ihre Modelinie „Kimono“ nennen wollte, warfen ihr viele Japaner und Japanerinnen in Sozialen Netzwerken vor, ihre Tradition zu verunglimpfen. Ihre Kritikerinnen und Kritiker schufen eigens einen Hashtag: „#KimOhNo“. Kardashian selbst wollte den Markennamen eher als Wortspiel mit ihrem Vornamen verstanden wissen.

Kim Kardashian bei einer Gala
Reuters/Shannon Stapleton
Kim Kardashian zeigt sich bei ihrem Unterwäsche-Markennamen reuig

„Ich höre stets zu“

Sie habe den eigentlich vorgesehen Markennamen damals „mit den besten Absichten“ gewählt, so Kardashian am Montag. Noch vor wenigen Tagen hatte sie gesagt, sie wolle ihre Modelinie nicht umbenennen. Nun schrieb sie: „Ich höre stets zu, lerne und wachse. Ich schätze die Leidenschaft und die unterschiedlichen Perspektiven, die Leute an mich herantragen“, heißt es in dem Tweet weiter.

Auch Kyotos Bürgermeister bat um Änderung

Zuvor hatte sich der Bürgermeister der alten japanischen Kaiserstadt Kyoto in den Streit eingeschaltet. „Ich bitte Sie, die Entscheidung nochmals zu überdenken, Kimono als Namen für Ihre Kollektion zu verwenden“, hatte Daisaku Kadokawa in einem auf Englisch verfassten Brief an den US-Reality-TV-Star geschrieben.

„Kimono ist eine traditionelle Bekleidung, die aus unserer reichhaltigen Natur und Geschichte hervorgegangen ist“, schrieb Kadokawa weiter. Er lud Kardashian ein, Kyoto zu besuchen und die Kimonokultur kennenzulernen.

Furcht vor falscher Vorstellung

Die Sorge sei groß, dass sich durch Kardashian eine „falsche Vorstellung von Kimonos verbreiten wird“, hatte ein für das Kunsthandwerk in Kyoto zuständiger Vertreter der Stadtverwaltung den Aufruhr in Japan erklärt. Auf Japanisch heißt Kimono einfach Kleidungsstück, seit Jahrhunderten wird der Begriff für das traditionelle, kaftanartige Gewand verwendet. Mit Kimonos hatten Kardashians enganliegende Dessous tatsächlich nicht viel zu tun.

Kim Kardashian im weißen Haus
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Kardashian zu Gast bei einer Veranstaltung von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus

Zu Gast bei Trump

Kardashian und ihr Ehemann, der Sänger Kanye West, sind des Öfteren im Weißen Haus bei US-Präsident Donald Trump zu Gast. Zuletzt war Kim Kardashian Mitte Juni im Weißen Haus. Sie setzte sich bei einer Veranstaltung Trumps für die Wiedereingliederung entlassener Straftäter ins Arbeitsleben ein. „Es ist wirklich so eine Ehre, heute hier zu sein“, sagte sie.

Im vorigen Sommer hatte sich der Reality-Star in Washington für die Verkürzung einer lebenslangen Haftstrafe einer Frau eingesetzt, die in den 90er Jahren in Zusammenhang mit Drogendelikten verurteilt worden war. Trump gab der Haftverkürzung statt, die Frau wurde freigelassen. Kardashian engagiert sich seitdem für Reformen im Strafvollzug. Kardashian ist die Tochter des Prominentenanwalts Robert Kardashian (1944–-2003), der 1995 in dem spektakulären Mordprozess gegen den früheren Footballstar O. J. Simpson zum Verteidigerteam gehörte.