Mädchen spielt in Wasserfontäne
AP/Mindaugas Kulbis
EU-Wetterdaten

Welt erlebte bisher heißesten Juni

Der vergangene Monat war der heißeste Juni seit Beginn der Messgeschichte weltweit. Das geht aus am Montag veröffentlichten Daten des von der EU betriebenen Copernicus-Dienstes zur Überwachung des Klimawandels hervor. Demnach lagen die Temperaturen im Juni weltweit 0,1 Grad Celsius über dem bisherigen Rekord vom Juni 2016.

Insbesondere in Europa gingen die Zahlen drastisch nach oben. So war es in Europa rund zwei Grad heißer als im Durchschnitt. Die Hitzewelle in der vergangenen Woche sorgte für neue Rekordtemperaturen in mehreren Ländern. In Deutschland, Frankreich, Nordspanien und Italien lagen die Temperaturen rund zehn Grad höher als sonst.

Der heurige Juni hatte zuvor auch in Österreich gleich mehrere Rekorde „geknackt“. Nach dem kühlsten Mai seit 28 Jahren war es der heißeste, sonnigste und trockenste Juni der Messgeschichte in Österreich, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Freitag bekanntgab. Die Temperatur lag 4,7 Grad über dem Mittel.

Rekorde in Österreich an mehr als hundert Messstationen

„Der Juni 2019 war in jeglicher Hinsicht extrem. Fast der gesamte Monat war von Wetterlagen mit Süd- oder Südwestströmung geprägt, die sehr warme und zeitweise auch subtropische Luft aus der Sahara nach Europa brachten“, berichtete der ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik bereits am Freitag.

Nach einem Auftakt am Samstag mit Temperaturen im thermischen Aufwind purzelten am Sonntag in weiten Teilen Österreichs – vor allem im Gebiet der Alpen an der Nordseite – die bisherigen Juni-Temperaturrekorde. In Tirol wurden am späteren Nachmittag beispielsweise in Innsbruck bei der Universität und in Jenbach jeweils 38 Grad Celsius gemessen.

„Das ist schon beeindruckend“, sagte Rainer Kaltenberger von der ZAMG in Wien gegenüber der APA. „Ja, man kann sagen, ein Rekord-Juni klingt mit Rekorden aus. Wir haben in Österreich derzeit 270 Messstellen, an mehr als hundert entlang der Alpennordseite sehen wir Rekorde“, so Kaltenberger.

„Die bisher höchsten Temperaturspitzen für den Juni wurden am Sonntag in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark gebrochen. In Oberösterreich in Weyer waren es bisher am 20. Juni 2013 36,7 Grad Celsius gewesen. Aktuell haben wir dort bereits 37,1 Grad“, sagte Kaltenberger am Sonntag gegen 16.00 Uhr.

Hitzerekord auch in der Steiermark

Im Bundesland Salzburg war bisher die höchste Juni-Temperatur am 14. Juni 1980 in Hallein mit 36 Grad gemessen worden. Dort registrierte man am Sonntag in Lofer 36,8 Grad Celsius. In Tirol hatte die Temperatur am 30. Juni 2012 in Innsbruck 36,6 Grad betragen, dort schnellte das Thermometer am Sonntag – genauso wie in Jenbach – auch 38,0 Grad hinauf. In der Steiermark hatte man am 30. Juni 2012 exakt 36,8 Grad Celsius gemessen, am Sonntag waren es in Mooslandl 37,3 Grad.