UNESCO listet antikes Babylon als Weltkulturerbe

Die antike Ruinenstadt Babylon im Irak steht nun auf der Welterbeliste der UNESCO. Das UNO-Komitee erkannte bei seiner Tagung in Baku den außergewöhnlichen und universellen Wert der Stadt aus der Perserzeit an.

Sieben neue Stätten

Insgesamt kamen heute sieben neue Stätten auf die Liste mit schützenswerten Schätzen der Erde, darunter der Nationalpark Vatnajökull auf Island. Aufgenommen wurden auch die historischen Stätten der Eisenverhüttung in Burkina Faso sowie die Schutzgebiete für Zugvögel an der Küste des Gelben Meeres in China im Golf von Bohai.

Ishtar-Tor in Babylon
APA/AFP/Hussein Faleh

Das Gütesiegel der Kulturorganisation der UNO gilt jetzt außerdem für das historische Zentrum der brasilianischen Küstenstadt Paraty und vier Naturschutzgebiete des Regenwalds. Im Iran haben es die Hyrkanischen Laubwälder entlang der Küste des Kaspischen Meeres auf die Liste geschafft; im Indischen Ozean die zu Frankreich gehörenden Südgebiete und -meere; in Albanien ein Natur- und Kulturerbe, das die bereits seit 1979 geführte Ohrid-Region in Nordmazedonien ergänzt.

Stark beschädigt

Babylon mit der Residenz des sagenumwobenen Königs Nebukadnezar II. (etwa 604 bis 562 v. Chr.) war eine der wichtigsten Stätten des Altertums. Die als älteste Metropole der Welt bezeichnete Stadt lag am Euphrat, etwa 90 Kilometer südlich der heutigen irakischen Hauptstadt Bagdad.

Zwischen 2003 und 2004 nutzten polnische und US-Truppen das Gelände in der Nähe der uralten Stadt als Stützpunkt. Dabei kam es zu enormen Schäden. Jahrzehntelang versuchte die irakische Regierung, die Ruinenstadt zum Weltkulturerbe zu machen.