Afghanistan: IS bekannte sich zu Anschlag auf Moschee

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die Verantwortung für einen Anschlag auf eine Moschee in Afghanistan gestern Abend übernommen. Durch die Bombenexplosion in dem schiitischen Gebetshaus wurden in der Provinz Ghazni nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen getötet und 20 weitere verletzt. In anderen Berichten war von drei Toten und 36 Verletzten die Rede.

Die Attacke richtete sich gegen Gläubige beim Freitagsgebet. Die IS-Miliz betrachtet die schiitische Minderheit als „Abtrünnige“. In der Moschee hätten sich rund 70 Gläubige aufgehalten. Es wird vermutet, dass die Bombe bereits vor dem Freitagsgebet in dem Gotteshaus platziert worden war.

Der IS wird auch beschuldigt, im Mai einen Schrein in Ghazni zerstört zu haben. Im vergangenen Jahr nahmen die Behörden in Ghazni mehrere Menschen unter dem Verdacht fest, Verbindungen zum IS zu haben.

Mindestens 14 Tote bei weiterem Anschlag

Bei einem weiteren Anschlag auf einen Markt im Norden Afghanistans wurden mindestens 14 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. Ein Sprecher der afghanischen Armee machte die Taliban für den Anschlag am Freitagvormittag verantwortlich. Die radikalislamische Miliz habe einen Armeestützpunkt in der Nähe des Marktes treffen wollen, sagte der Sprecher.

Der Anschlag ereignete sich im Bezirk Khwaja Sabs Posh in der Provinz Farjab. „14 Zivilisten wurden getötet und 40 – darunter Frauen und Kinder – verletzt“, sagte der Armeesprecher Hanif Resaee der Nachrichtenagentur AFP.

Die Anschläge erfolgten eine Woche nach Beginn einer neuen Gesprächsrunde zwischen den Taliban und den USA. Morgen treffen sich die Konfliktparteien erneut in der katarischen Hauptstadt Doha, um über ein Ende des Kriegs in Afghanistan zu verhandeln. Ziel ist ein Friedensabkommen, das den Abzug der US-Streitkräfte nach mehr als 17 Jahren im Land regeln soll. Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien dafür geben, dass das Land nie wieder Rückzugsgebiet für islamische Extremisten wird, wie dies vor den Anschlägen vom 11. September in den USA der Fall war.