Mitsotakis trat Amt als griechischer Regierungschef an

Am Tag nach seinem Wahlsieg hat der Konservative Kyriakos Mitsotakis das Amt des griechischen Regierungschefs angetreten. Der 51-Jährige stellte gestern in Athen sein Kabinett vor, darunter auffallend viele parteilose Experten und Expertinnen, aber nur wenige Frauen. Die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) hatte sich bei der Parlamentswahl am Sonntag mit deutlichem Vorsprung gegen die linksgerichtete Partei von Ex-Regierungschef Alexis Tsipras durchgesetzt.

Außenminister wird der 59-jährige Nikos Dendias, der in der Vergangenheit bereits mehrere Ministerämter unter konservativer Führung innehatte. Der 45-jährige Christos Staikouras übernimmt das Finanzministerium.

Nur fünf Frauen vertreten

Zwei Minister fallen durch teils sehr rechte Positionen auf. Adonis Georgiadis, künftig verantwortlich für Entwicklung und Investitionen, wurde mehrmals Antisemitismus vorgeworfen. Der neue Landwirtschaftsminister Makis Voridis war in den 80er und 90er Jahren bei ultra-nationalistischen Gruppen aktiv und verbrüderte sich mit Frankreichs Chef-Rechtspopulist Jean-Marie Le Pen, bevor er sich 2012 der ND anschloss.

Auffallend viele niedrigere Posten vergab Mitsotakis an parteilose Experten. Insgesamt sind nur fünf Frauen vertreten. Die neue Regierung sollte morgen vereidigt werden und am Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen.

Der als wirtschaftsfreundlich geltende Harvard-Absolvent Mitsotakis muss für sein Programm auch die Geldgeber des weiter hoch verschuldeten Griechenlands überzeugen. Er will Steuern senken und im Gegenzug ein investitionsfreundliches Klima schaffen.