Italien baut Kooperation mit Libyens Küstenwache aus

Italien baut zum Eindämmen der Migration von Menschen über das Mittelmeer die umstrittene Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache aus. Um Menschenschlepperei zu bekämpfen, werde die italienische Regierung die Küstenwache mit Material und Training noch mehr unterstützen, teilte die Regierung in Rom gestern Abend mit.

Der von der EU unterstützte Deal sieht vor, dass Libyen Geflüchtete auf dem Weg nach Europa auf dem Mittelmeer abfängt und in das Bürgerkriegsland zurückbringt. Er ist hoch umstritten, weil geflüchtete Menschen in dem Land schwerste Misshandlungen drohen. Hilfsorganisationen machen seit Jahren auf die unmenschlichen Zustände in den libyschen Internierungslagern aufmerksam.

Die Zahl der Ankünfte in Italien hat sich seit der Vereinbarung drastisch verringert. Jedoch kommen mehr Menschen mit kleinen Booten selbstständig an den italienischen Küsten an – vor allem aus Tunesien. Ministerpräsident Giuseppe Conte will daher Gespräche mit dem tunesischen Premier Youssef Chahed aufnehmen.