Putin und Selenski sprachen über Ukraine-Konflikt

Erstmals haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski und Kreml-Chef Wladimir Putin ein gemeinsames Gespräch über den blutigen Konflikt in der Ostukraine geführt. Bei dem Telefonat sei es auch um die Lage im Donbass gegangen, teilte der Kreml gestern Abend in Moskau mit.

Neues Beratertreffen im Normandie-Format

Heute treffen sich in Paris Russland und die Ukraine, Frankreich und Deutschland auf Beraterebene, um über eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu sprechen. Es sei bei dem Gespräch die Fortsetzung der Arbeit im Normandie-Format diskutiert worden, hieß es weiter. Konkret sei es um Siedlungsfragen im Konfliktgebiet der Ukraine gegangen und um die Rückkehr von Bewohnern.

Außerdem seien Fragen des Gefangenenaustauschs erörtert worden, hieß es in der Mitteilung des Kremls. Die Initiative für das Gespräch ging nach Kreml-Angaben von Kiew aus. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Angaben zum Gesprächsinhalt. Es war der erste Kontakt zwischen beiden Präsidenten. Putin hatte Selenski bisher nicht einmal zu seinem Amtsantritt gratuliert.

Bevorstehende Parlamentswahl als Gradmesser

Selenski hatte immer wieder angekündigt, den Krieg in der Ostukraine so rasch wie möglich zu beenden. Die Parlamentswahl in gut einer Woche wird entscheidend für die Regierungsfähigkeit des proeuropäischen Politikers sein, da seine Partei bisher nicht im Parlament vertreten ist und er sich erst seine eigene Machtbasis schaffen muss.

Seit 2014 werden Teile der Gebiete Donezk und Lugansk an der russischen Grenze von Separatisten kontrolliert. Bei Kämpfen mit Regierungstruppen sind nach UNO-Schätzungen rund 13.000 Menschen getötet worden.