Militärregierung: „Putschversuch“ im Sudan vereitelt

Der regierende Militärrat im Sudan hat nach eigenen Angaben einen „Putschversuch“ verhindert. Offiziere und Soldaten der Armee und der Geheimdienste hätten zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt versucht, einen Staatsstreich auszuführen, sagte General Dschamal Omar vom Militärrat gestern in einer live übertragenen TV-Ansprache. Die „regulären Streitkräfte“ hätten den Versuch vereitelt, zwölf Offiziere und vier Soldaten seien festgenommen worden.

Kompromiss für Bildung einer Übergangsregierung

Einige der mutmaßlich an dem Staatsstreich beteiligten Offiziere und Soldaten hätten sich bereits im Ruhestand befunden, sagte Omar weiter. Der Militärrat und die Demonstranten hatten sich vergangenen Freitag nach zähen Verhandlungen auf einen Kompromiss für die Bildung einer Übergangsregierung geeinigt. Der Einigung waren monatelange Unruhen mit mehr als hundert Todesopfern vorausgegangen.

Im Sudan hatte nach dem Sturz des langjährigen Staatschefs Omar al-Baschir im April ein Militärrat die Führung übernommen. Dieser weigerte sich in der Folge, die Macht zügig an eine zivile Regierung zu übergeben.