Rettungsaktionen im Mittelmeer: UNO-Appell an EU

Die unhaltbaren Zustände für geflüchtete Menschen in Libyen müssen europäische Staaten und andere Aufnahmeländer nach Überzeugung der Vereinten Nationen zum Umdenken zwingen.

Die Europäer sollten ihre eingestellten Such- und Rettungsaktionen im Mittelmeer wieder aufnehmen und die Geflüchteten in sichere Häfen bringen, verlangten der Chef des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, und der Chef der Organisation für Migration (IOM), Antonio Vitorino gestern Abend in einer Erklärung in Genf. Zudem seien dringend mehr Aufnahmeplätze für in Libyen Gestrandete nötig.

Die Rückführung von geflüchteten Personen nach Libyen, die auf dem Mittelmeer gerettet werden, müsse gestoppt werden. Libyen sei ein gefährliches Pflaster. Eine Tragödie wie der Tod von mehr als 50 Menschen, die vergangene Woche bei einem Raketeneinschlag im Internierungslager Tadschura östlich von Tripolis umkamen, dürfe sich nie wiederholen, hieß es. Die Gegend ist seit Beginn der Offensive von General Chalifa Haftar, der die Regierung in der Hauptstadt stürzen will, heftig umkämpft.