Iran fordert von Großbritannien Freigabe von Tanker

Die Führung in Teheran verlangt von Großbritannien die sofortige Freigabe des vor Gibraltar festgesetzten iranischen Tankers. „Das ist ein gefährliches Spiel und hat Konsequenzen“, sagte der Sprecher des Teheraner Außenministeriums, Abbas Mussawi, heute der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA. Die angeführten juridischen Gründe für die Festsetzung seien vorgeschoben und nicht gerechtfertigt.

„Die Freigabe des Tankers ist im Interesse aller Länder“, so Mussawi weiter. Die britische Marine hatte die „Grace 1“ am Donnerstag vergangener Woche vor dem britischen Überseegebiet an der Südspitze Spaniens festgesetzt. Der Tanker soll nach Syrien unterwegs gewesen sein, was ein Verstoß gegen die EU-Sanktionen gegen das Land wäre.

Vorerst keine Sanktionen gegen Sarif

Der Iran hat bereits mehrfach mit Gegenmaßnahmen gedroht. Gestern wies die Führung in Teheran Vorwürfe Großbritanniens zurück, einen britischen Öltanker an der Passage durch die Straße von Hormus gehindert haben zu wollen. Die Wasserstraße im Persischen Golf ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege weltweit. Die Vorfälle um die Tanker tragen zu den Spannungen in Sachen Uranproduktion des Iran und das auf der Kippe stehende Atomabkommen bei.

Die USA verzichteten Insidern zufolge indes vorerst auf Sanktionen gegen den iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Was genau die US-Regierung zu dem Schritt bewogen hat, sagten die beiden mit dem Vorgang vertrauten Personen nicht. Es könnte aber als Zeichen gewertet werden, dass die Tür für diplomatische Verhandlungen im Konflikt mit dem Iran über das internationale Atomabkommen offen gehalten werden soll.