US-Präsident Donald Trump und Arbeitsminister Alexander Acosta
APA/AFP/Brendan Smialowski
Causa Epstein

US-Arbeitsminister Acosta tritt zurück

Nach den schweren Missbrauchsvorwürfen gegen den Unternehmer Jeffrey Epstein tritt US-Arbeitsminister Alexander Acosta zurück. Das gab US-Präsident Donald Trump am Freitag nach Angaben von Reportern im Beisein von Acosta bekannt. Trump sagte, es sei die Entscheidung des Ministers gewesen.

Er habe Trump Freitagfrüh angerufen und ihm gesagt, er halte es „für das Beste, zurückzutreten“, so Acosta bei dem gemeinsamen Auftritt mit Trump im Weißen Haus. Trump sagte, Acosta sei ein „sehr guter Arbeitsminister“ gewesen. Zuletzt hatte sich der Minister noch gegen Rücktrittsforderungen der Demokraten gewehrt und sein Vorgehen als Staatsanwalt in Florida verteidigt.

Acosta war in den vergangenen Tagen verstärkt unter Druck geraten. Hintergrund ist ein umstrittener Deal vor mehr als zehn Jahren, der dem Unternehmer Jeffrey Epstein ein Verfahren vor einem Bundesgericht ersparte – und dem Acosta als damaliger Staatsanwalt in Florida zustimmte. Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte am Montag neue Vorwürfe gegen Epstein erhoben.

Sexhandel und Verschwörung zum Sexhandel?

Epstein soll Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Vor einer Woche wurde er nach der Landung seines Privatjets auf einem Flughafen in New Jersey festgenommen. Die Anklage wirft ihm Sexhandel und Verschwörung zum Sexhandel vor. Der Investmentbanker weist alle Anschuldigungen zurück. Bei einer Verurteilung drohen dem 66-Jährigen bis zu 45 Jahre Haft.

Polizeifoto von US-Milliardär Jeffrey Epstein
Reuters
Epstein ist in den USA als Sexualstraftäter registriert

Bereits beim Verfahren 2008 war Epstein wegen ähnlicher Anschuldigungen von einem Bezirksgericht im Bundesstaat Florida verurteilt worden. Aufgrund einer außergerichtlichen Vereinbarung, die Acosta als damaliger Staatsanwalt mit ausgehandelt hatte, erhielt Epstein eine 18-monatige Haftstrafe und kam nach 13 Monaten frei. Ein Verfahren vor einem Bundesgericht blieb ihm im Gegenzug erspart.

US-Medienberichten zufolge genoss der Milliardär großzügige Hafterleichterungen wie täglichen Freigang. Laut Berichten der „New York Times“ („NYT“) konnte Epstein damals sogar das Gefängnis zum Arbeiten verlassen, der „Miami Herald“ berichtete zudem von Reisen nach New York und auf die Jungferninseln. Er musste sich allerdings als Sexualstraftäter registrieren. Zudem verpflichtete er sich zu Entschädigungszahlungen.

Prominente Bekannte

Der 1953 in New York geborene Epstein hat sein Vermögen vor allem als Investmentbanker gemacht. So soll er das Geld von einer Reihe von Milliardären verwaltet haben. Ein Teil seiner Geschäftsaktivitäten bleibt jedoch im Dunkeln. Zu den Reichen und Mächtigen pflegte er enge Kontakte – etwa zu Ex-Präsident Bill Clinton, Prinz Andrew aus Großbritannien und Woody Allen, wie die „NYT“ berichtete.

Von Letzterem seien Fotos in Epsteins Haus gefunden worden. Gegen Allen gibt es seit Jahren Missbrauchsvorwürfe. Clinton etwa musste sich bereits mehrfach für seine Verbindungen zu Epstein erklären. Er ließ zuletzt mitteilen, er habe nichts von den Sexualstraftaten Epsteins gewusst und auch keinen Kontakt mehr. Der Sprecher sagte zudem, dass Clinton Epsteins Privatjet mehrfach in Zusammenhang mit der Arbeit für seine Stiftung verwendet hatte.