Hunderte besetzen Pariser Pantheon

Hunderte Migrantinnen und Migranten haben das Pariser Pantheon besetzt. Sie verlangten eine Aufenthaltserlaubnis für Frankreich, angemessene Unterkünfte und ein Treffen mit Premierminister Edouard Philippe, wie die Hilfsorganisation La Chapelle Debout heute mitteilte. Für Reisende wurde die Ruhmeshalle vorübergehend geschlossen.

Demonstrant mit Schild vor dem Pariser Pantheon
Reuters/Philippe Wojazer

Im Internet verbreitete Videoaufnahmen zeigen, wie die Menschen im Pantheon Papiere schwenken und „Gilets noirs!“ (Dt.: „Schwarzwesten“) skandieren, den Namen einer Hilfsorganisation, die sich für obdachlose Flüchtlinge einsetzt. Auch Bereitschaftspolizisten sind zu sehen, die aber nicht eingreifen.

Bei konservativen Politikern stieß die Aktion auf scharfe Kritik: Der Abgeordnete Eric Ciotti nannte das Vorgehen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter „skandalös“ und forderte die sofortige Abschiebung der mehrheitlich afrikanischen Menschen. Er warf ihnen eine „Entweihung“ des Kuppelbaus vor, in dem das Land seit der Französischen Revolution seine Nationalhelden ehrt.