Schäden durch Tropensturm Barry
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Warnung vor Auswirkungen

Tropensturm trifft auf Südküste der USA

Ein schwerer Sturm hat am Samstag im Bundesstaat Louisiana die Südküste der USA erreicht. Obwohl sich seine Ankunft weniger schlimm gestaltete als erwartet, warnten Experten und Expertinnen vor den Auswirkungen des Tropensturm „Barry“. Diese könnten sich nämlich erst mit Verzögerung bemerkbar machen.

„Barry“ traf am Samstagnachmittag (Ortszeit) nahe der Stadt Intracoastal City westlich von New Orleans auf die Küste, wie das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) in Miami mitteilte. Mit Windgeschwindigkeiten von 115 km/h habe sich „Barry“ wieder zu einem Tropensturm abgeschwächt, erklärten die Meteorologen und Meteorologinnen. Auf dem Weg an die US-Küste hatte er zuvor kurzzeitig die Stärke eines Hurrikans der untersten Kategorie eins angenommen.

Die Ankunft des Sturms an Land ging folglich noch einmal glimpflich aus. Dennoch könnten noch schlimme Folgen ausstehen. Denn nicht die Windstärke, sondern die Wassermassen, die der Sturm an Land trage, seien das Gefährliche, so Experten. Meteorologen und Meteorologinnen erwarten in den kommenden Tagen große Regenmengen und Sturmfluten in der Region.

Schäden durch Tropensturm Barry
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In Morgan City in Louisiana fielen die Ampeln aus – Bürger waren aber ohnehin aufgerufen, nicht auf die Straßen zu gehen

Aufenthalt auf Straßen „zu gefährlich“

NHC-Leiter Ken Graham sagte, „Barry“ habe sich sehr langsam über das Meer bewegt und auf seinem Weg viel Wasser angesammelt. Er warnte vor starkem Regen und Überschwemmungen. Graham rief die Bürgerinnen und Bürger in der betroffenen Region auf, sich von den Straßen fernzuhalten. „Das ist einfach zu gefährlich.“

Nach andauerndem Regen war es in Teilen von New Orleans bereits in den vergangenen Tagen zu Überschwemmungen gekommen. Die Südstaatenmetropole war 2005 vom Hurrikan „Katrina“ schwer zerstört worden. Damals starben in der Region etwa 1.800 Menschen durch den Hurrikan, der zeitweise die Stufe fünf erreichte. Zehntausende wurden obdachlos, etwa 80 Prozent von New Orleans wurden überflutet. Nach den Statistiken der US-Behörden war „Katrina“ mit einem Schaden von 150 Milliarden Dollar (rund 133 Mrd. Euro) die kostspieligste Naturkatastrophe in der US-Geschichte.

Schäden durch Tropensturm Barry
AP/Matthew Hinton
Viele Gebäude stehen bereits unter Wasser – wie hier dieses „Beachhouse“-Restaurant

Zwangsevakuierungen angeordnet

Für mehrere gefährdete Bereiche der Stadt waren vorab Zwangsevakuierungen angeordnet worden. Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets außerhalb des Überschwemmungsschutzgürtels der Stadt wurden gebeten, das Gebiet freiwillig zu verlassen. Der Flughafen in New Orleans teilte mit, wegen des Sturms seien für Samstag alle Flüge von und nach New Orleans gestrichen worden.

„Barry“ bewegte sich nur sehr langsam vorwärts – zuletzt mit einem Tempo von etwa neun Kilometern pro Stunde. Seine Ankunft an Land hatte sich damit etwas länger hinausgezögert als ursprünglich erwartet.

Schäden durch Tropensturm Barry
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Meteorologen warnen vor allem vor den Wassermassen, die durch den Sturm an Land gebracht wurden – und noch werden

Ausrufung des Notstands

Küstenwache, Feuerwehren und andere Rettungsdienste hatten sich frühzeitig für die Ankunft des Sturms bereitgemacht. Die Nationalgarde von Louisiana aktivierte auf Anweisung von Gouverneur John Bel Edwards rund 3.000 Reservisten, die sich mit Helikoptern sowie Booten und anderen Wasserfahrzeugen an verschiedenen Punkten positionierten.

US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen in Louisiana vorab aufgerufen, Anweisungen der Katastrophenschutzbehörde FEMA und der lokalen Behörden zu befolgen. Für den Bundesstaat wurde ein Notstand ausgerufen. Damit können leichter Bundesmittel und Hilfe aus Washington fließen.