Dutzende Festnahmen am Rande der Pariser Militärparade

Am Rande der Pariser Militärparade zum Nationalfeiertag hat die Polizei mindestens 152 Menschen festgenommen. Das bestätigten heute die Behörden. Wie Justizkreise ergänzend mitteilten, wurden zwei prominente „Gelbwesten“-Vertreter, Jerome Rodriguez und Maxime Nicolle, in Polizeigewahrsam genommen. Die beiden sollen eine unerlaubte Demonstration organisiert haben.

Festnahme in Paris
APA/AFP/Philippe Lopez

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war auf der Prachtstraße Champs-Elysees von einigen Demonstranten ausgebuht worden, wie französische Medien berichteten. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel war nach Paris gekommen und verfolgte die rund zweistündige Militärparade an der Place de la Concorde im Herzen der Hauptstadt.

Vertreter der Protestbewegung „Gelbwesten“ demostrierten seit vergangenem November im ganzen Land gegen die Reformpolitik Macrons. In den vergangenen Monaten war der Zulauf jedoch deutlich zurückgegangen.

Erstmals Merkel eingeladen

Macron inspizierte an der Seite von Generalstabschef Francois Lecointre die Truppen aus einem offenen Militärfahrzeug. Im Anschluss fand die traditionelle Parade statt.

Eingeladen waren heuer neben Merkel auch mehrere andere EU-Staats- und -Regierungschefs, die sich auf einer eigenen Tribüne versammelten. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nahm an der Parade teil. Im Anschluss war ein gemeinsames Mittagessen im Elysee-Palast geplant.

Militärparade in Paris
AP/Michel Euler

Auch deutsch-französische Brigade dabei

Macron wollte mit der Parade die militärische Stärke Europas demonstrieren. An dem Aufmarsch mit mehr als 4.000 Soldaten beteiligte sich auch die deutsch-französische Brigade. Außerdem waren Hubschrauber der deutschen Bundeswehr bei einer Flugschau vertreten. Mit der Militärparade wird an den 230. Jahrestag des Sturms auf die Bastille erinnert. Er gilt als Auftakt zur Französischen Revolution von 1789.