Nach langer Verzögerung: Mahfus-Museum in Kairo eröffnet

Mit jahrelanger Verspätung ist in Ägypten ein Museum zu Ehren des 2006 verstorbenen Nobelpreisträgers Nagib Mahfus eröffnet worden. Das teilte das Antikenministerium gestern mit. Das Museum liegt in Kairos historischem Stadtkern, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Dort spielen auch die meisten von Mahfus geschriebenen Romane.

Mahfus war der erste und bisher einzige arabischsprachige Autor, der den begehrten Literaturpreis in dessen 118-jähriger Geschichte erhalten hat. Mahfus gilt als Vater der modernen arabischsprachigen Literatur. Seine aus drei Romanen bestehende „Kairoer Trilogie“ machte ihn weltberühmt, den Nobelpreis erhielt er 1988.

Der bereits in Mahfus’ Todesjahr beschlossene Museumsbau zog sich zunächst wegen übermäßiger Bürokratie hin und verzögerte sich nach der Revolution von 2011 weiter. Nun sind dort Manuskripte, Übersetzungen, persönliche Gegenstände und Preise des Autors zu sehen. Mahfus hinterließ 35 Romane sowie zahlreiche Kurzgeschichten, Dramen und Drehbücher. Mehrere seiner Werke sind verfilmt worden.