Atomabkommen: Europäer mahnen Teheran zu Vertragstreue

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben den Iran heute eindringlich aufgefordert, die Verstöße gegen das Atomabkommen von 2015 rückgängig zu machen. Zugleich erinnerten die Staats- und Regierungschefs der drei Länder in einer anlässlich der Unterzeichnung des Atomabkommens vor vier Jahren verfassten gemeinsamen Erklärung daran, dass die USA im Mai vergangenen Jahres aus dem Abkommen einseitig ausgestiegen waren.

In ihrer Erklärung äußerten die drei Mitunterzeichner des Abkommens ihre Sorge, dass die Vereinbarung vom 14. Juli 2015 unter dem Druck der US-Sanktionen und „infolge der Entscheidung des Irans, mehrere zentrale Bestimmungen nicht länger umzusetzen, noch weiter in Auflösung gerät“. Aus diesem Grund sei es nun an der Zeit „verantwortungsvoll zu handeln“ und nach Wegen zu suchen, „den Dialog wieder aufzunehmen“.

Weiter hinter Atomabkommen

Die Risiken seien derart hoch, „dass alle Beteiligten innehalten und die möglichen Konsequenzen ihres Handelns bedenken müssen“, mahnten sie weiter. In ihrer Erklärung verwiesen Berlin, Paris und London dabei insbesondere auf die Entscheidung Teherans, „über die erlaubten Grenzwerte hinaus Uran anzureichern“, die Angriffe im Persischen Golf sowie die Verschlechterung der Sicherheitslage in der Region.

Sie unterstützten weiterhin das Atomabkommen, doch hänge seine Fortsetzung davon ab, dass der „Iran seinen Verpflichtungen uneingeschränkt“ nachkomme, erklärten die drei Staaten weiter. Sie riefen Teheran „eindringlich“ dazu auf, seine jüngsten Entscheidungen in diesem Zusammenhang rückgängig zu machen.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien waren maßgeblich am Zustandekommen des Atomabkommens mit dem Iran beteiligt, das auch von Russland und China unterzeichnet wurde. Im vergangenen Jahr hatte US-Präsident Donald Trump den Rückzug seines Landes aus dem Abkommen sowie die Verhängung neuer Sanktionen gegen Teheran angekündigt.