Lawine auf Hotel: Rigopiano-Prozess gestartet

In der italienischen Stadt Pescara hat heute der Prozess um die tödliche Lawine auf das Rigopiano-Hotel begonnen. Bei dem Unglück im mittelitalienischen Gran-Sasso-Massiv im Jänner 2017 kamen 29 Menschen, darunter mehrere Kinder, ums Leben.

24 Personen sind angeklagt, darunter der frühere Präfekt von Pescara, Francesco Provolo, der frühere Präsident der Provinz Pescara, Antonio Di Marco, und der Bürgermeister der betroffenen Ortschaft Farindola, Ilario Lacchetta. Die Staatsanwaltschaft geht von mehreren Straftaten aus, darunter fahrlässige Tötung und Amtsmissbrauch. Im Zentrum der Ermittlungen standen mögliche Versäumnisse unter anderem bei der Instandhaltung sowie der Räumung der Zufahrtsstraßen.

Angehörige fordern „Gerechtigkeit“

Angehörige der Todesopfer demonstrierten vor dem Gerichtsgebäude und forderten „endlich Gerechtigkeit“. Sie versammelten sich mit weißen T-Shirts, auf denen das Gesicht des jeweils ums Leben gekommenen Familienmitglieds abgebildet war.

Am 18. Jänner 2017 hatten zunächst vier Erdbeben mit einer Stärke über fünf die Region mitten in einem Schneechaos erschüttert. Am Nachmittag ging dann eine Lawine auf das Hotel nieder. Acht Tage lang suchten Einsatzkräfte nach Überlebenden und bargen neun Menschen, darunter vier Kinder. Insgesamt elf Menschen überlebten die Tragödie.